Politik

Gösta Toft macht sich nun an die Strahlentherapie

Gösta Toft macht sich nun an die Strahlentherapie

Gösta Toft macht sich nun an die Strahlentherapie

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Apenrade/Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Gösta Toft. Foto: Volker Heesch

Der SP-Spitzenkandidat bei der Regionswahl will aktiv Politik machen, obwohl er nicht gewählt wurde.

Obwohl Gösta Toft für die Schleswigsche Partei nicht in den Regionsrat Süddänemarks kam, will er weiter aktiv Regionspolitik betreiben – insbesondere grenzüberschreitende. Er ist schon dabei, in Sachen Wiedereinführung der Strahlenbehandlung in Flensburg Kontakt zu schaffen und Fäden zu ziehen.
„Ich habe hier in Brüssel schon mit dem Minderheitenbeauftragten der Schleswig-Holsteinischen Landsregierung, Johannes Callsen, darüber  gesprochen“, so Gösta Toft zum Nordschleswiger aus Brüssel, wo er gestern als FUEN-Vize an einem Treffen über regionale Entwicklung und Minderheiten teilnahm:
„Wir brauchen Kiel, um etwas zu bewegen. Wir müssen über die Politik mit den deutschen Krankenkassen ins Gespräch kommen, damit wir im Bereich Gesundheit grenzüberschreitend mehr machen können.“

Überhaupt ist Toft der Ansicht, dass die SP in der Regionspolitik aktiv mitmischen und ihre Kontakte in Deutschland nutzen muss: „Wir müssen uns und unser gutes Netzwerk einbringen. Wir können einen Beitrag leisten.“ Obwohl die Schleswigsche Partei mit ihren knapp 5.300 Stimmen und einem gescheiterten Wahlbündnis das oberste Ziel, ein Mandat im Regionsrat, bei der Wahl am 21. November klar verfehlte, hat Gösta Toft, der mehr als 1.500 persönliche Stimmen holte, in gewisser Weise Blut geleckt.

Für andere Themen engagieren

„Es war den Einsatz  wert, denn ich habe erkannt, dass die Aufgaben der Region unheimlich  wichtig sind – und wir müssen uns da und bei anderen Themen wie Psychiatrie und Nah-Krankenhäuser einfach engagieren.“ Was, wie und wer das machen soll, muss natürlich  die Schleswigsche Partei entscheiden, so Toft.
„Aber die jüngste Entwicklung hat ja gezeigt, dass es unter anderm mit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in die falsche Richtung läuft. Wir müssen uns da mit unserem Wissen einbringen“, so Gösta Toft mit dem Hinweis darauf, dass die Minderheit in einigen Foren direkt mitwirken kann: „Wir sind mit Carsten Leth Schmidt im Interreg-Ausschuss vertreten, ebenso mit Hinrich Jürgensen im Wachstumsforum der Region Süddänemark – und auch in der Region Sønderjylland-Schleswig sitzen wir mit am Tisch.“

„Rentner“ Toft will aber auch selbst aktiv mitmischen: „Das bleibt natürlich Teil meiner Arbeit , obwohl ich nicht in den Regionsrat gewählt worden bin. Ich bin auch gerade in Brüssel, wo es eben um regionale Entwicklung geht.“ Wie gesagt wäre Toft nicht abgeneigt, einen erneuten Versuch zu wagen, um für die SP in den Roten Wurm zu kommen: „Ich gebe nicht auf. Außerdem bin ich durch meinen Wahlkampf nun bekannter, als ich es noch vor anderthalb Jahren war. Ich war in der ganzen Region dabei und der Wahlkampf hat mir sehr viel Spaß gemacht.“

Während des Wahlkampfes   traf Gösta Toft neben Regionschefin Stephanie Lose (Venstre) auch mehrfach SF-Spitzenmann Villy Søvndal. Auf die Frage, ob es in Ordnung war, dass Lose den „frechen“ SF-Mann in der Konstituierung ausbootete, meint Toft: „Ich kann den Vorwurf, dass Villy einen harten Wahlkampf geführt hat, nicht nachvollziehen. Diese Vorwürfe stimmen nicht. Wenn er von machtvollkommen geredet hat, hat er eher Holst als Lose gemeint. Ich finde, der Wahlkampf war in Ordnung. Ob die Konstituierung das auch war? So ist Politik nun einmal.“

Mehr lesen

Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Wenn Minderheiten als Gefahr für andere dargestellt werden“