Pilotprojekt

Weniger Bürokratie in der kommunalen Seniorenfürsorge

Weniger Bürokratie in der kommunalen Seniorenfürsorge

Weniger Bürokratie in der kommunalen Seniorenfürsorge

Hadersleben/Haderslev
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Ziel des Pilotprojekts: Mehr Zeit für Senioren – größere Arbeitsfreude der Betreuer. Auf dem Foto sind es ehrenamtliche Helfer, die mit Heimbewohnern durch die Innenstadt radeln. Foto: Archivfoto: Ute Levisen

Finanzausschuss beschließt, 400.000 Kronen in Durchführung zu investieren. Ernstes Gespräch mit „Haderslev Boligselskab“.

 In der Seniorenfürsorge soll – zunächst auf Versuchsbasis – Bürokratie abgebaut werden. Der Finanzausschuss hat auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen, für dieses Pilotprojekt 400.000 Kronen zu bewilligen. „Wir nennen es unseren internen Freikommune-Versuch“, erläutert der Vorsitzende des Ausschusses, Bürgermeister H. P. Geil (V). Umsetzen lässt sich das Pilotprojekt, weil lediglich die kommunalen Regelungen und Verfahrensweisen im Seniorenbereich auf den Prüfstand gestellt werden. Ziel des Ganzen sei es, der Arbeitsfreude der kommunalen Mitarbeiter im Pflegesektor neue Impulse zu geben und mehr Zeit für die Bürger zu haben, so der Vorsitzende.

 Das Projekt sei lange unterwegs gewesen, denn obwohl es keinerlei Auswirkung auf die Beschäftigung in diesem Bereich haben werde, mussten die gewerkschaftlichen Organisationen und der Seniorenrat gehört werden. Seitens der Gewerkschaft gebe es keine Bedenken, so Geil: „Und der Seniorenrat hat applaudiert!“

Im Laufe des Herbstes laufen die Vorbereitungen, sollte auch der Stadtrat grünes Licht für das Pilotprojekt geben. Anfang des kommenden Jahres soll das Vorhaben umgesetzt werden.

Als eine „ernste Angelegenheit“ bezeichnet Geil den Antrag von „Haderslev Boligselskab“ in Domea-Regie, mit dem sich die Ausschusspolitiker ebenfalls befassten. Die Wohnungsgesellschaft hat bei der Kommune eine Sondergenehmigung beantragt, dass ihr sogenannter „Dispositionsfonds“ von der Begleichung bei Verlusten durch Auszüge und Mieteinnahmen ausgenommen wird. Hintergrund ist laut Geil, dass die Gesellschaft im Juni ihr Nykredit-Darlehen für ihre Abteilung Fælles/Fårehave nicht bedient hat. Dies wiederum bedeutet, dass das Kreditinstitut staatliche und kommunale Garantien geltend machen könnte – bislang etwa 500.000 Kronen. Der Haken an der Sache ist, dass die Sondergenehmigung nur dann erteilt werden würde, wenn eine Mindestgrenze im Dispositionsfonds erreicht ist.

„Das ist nicht der Fall. Die Wohnungsgesellschaft hat das Geld“, betont H. P. Geil. Vor der kommenden Stadtratssitzung am 26. September ist daher der Vorstand von „Haderslev Boligselskab“ zu einem Gespräch geladen worden, um die Angelegenheit ins Reine zu bringen. Dieser hatte auf seiner Vorstandssitzung festgestellt, dass – sollte besagte Genehmigung nicht erteilt werden – dies binnen der kommenden zwei bis drei Jahre „katastrophale Folgen“ für die Wohnungsgesellschaft haben würde.

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