Kritisierte Berechnungsmodelle

VUC weist Darlegung als falsch zurück

VUC weist Darlegung als falsch zurück

VUC weist Darlegung als falsch zurück

Hadersleben/Haderslev
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Foto: Ute Levisen

VUC-Direktorin zu Berechnungen des Nordschleswigers: „Vergleich von Äpfeln und Birnen“.

In seiner Freitagausgabe (Zahlenmagie in VUC-Regie) beschreibt Der Nordschleswiger, dass es markante Unterschiede zwischen den Ergebnissen des Ausbildungsprogramms gibt, die dem Jahresbericht von VUC Syd als „fuldførelsesprocent“ zugrunde liegen, und jenen Durchführungsquoten (gennemførselsprocent), die die Grundlage dafür bilden, wie hoch die Boni des Ex-Direktors ausfallen.

Die amtierende VUC-Direktorin Vinnie Lerche Freudendal kritisiert die von uns veröffentlichten Ergebnisse als nicht zutreffend: „Hier vergleicht man Äpfel mit Birnen!“ An allen VUC-Einrichtungen berechne man die Zahlen nach zwei Modellen. Das sei schon immer so gewesen, erläutert Lerche: So würden die Ergebnisse, die belegen, wie hoch der Anteil jener Schüler ist, die ihre Ausbildung  absolviert haben, im Bonusvertrag nach „Durchführungsprozent“ aufgeschlüsselt werden:

„Das entspricht der Anzahl jener Schüler, die in mindestens einem Fach eine Prüfung ablegen. Wir haben ja in erster Linie ein Einzelfach-System“, erläutert Vinnie Lerche. Ihr zufolge sind die Zahlen im VUC-Jahresbericht 2016 vom Unterrichtsministerium als „Anteil eines jährlichen Zugangs“ definiert, der die Ausbildung absolviert hat oder erwartungsgemäß  absolvieren wird – und zwar in all jenen Fächern, in denen die Schüler angemeldet sind, so Lerche:
„Die Zahlen basieren daher auf verschiedenen Grundlagen und können nicht miteinander verglichen werden.“

So weit, so verwirrend

Rigsrevision & Lehrergewerkschaft: „VUC-Berechnungsmodelle nicht nachvollziehbar“

Die Gewerkschaft der Gymnasiallehrer hat diese Praxis der Ergebnisberechnung bei ihrem Treffen mit Mitarbeitern und Direktion des VUC Syd vor einigen Wochen als nicht nachvollziehbar kritisiert und darauf aufmerksam gemacht, dass diese Methode nicht mit den Empfehlungen der „Modernisierungsbehörde“ übereinstimmt. Die Lehrergewerkschaft wird diese Praxis auf ihrer nächsten Vorstandssitzung thematisieren.

Auch „Rigsrevisionen“ kritisiert das vom VUC-Syd angewandte Berechnungsmodell in ihrem Rapport 2016: Das VUC habe Boni ausgezahlt, „ohne dass belegt worden ist, ob die Ziele auch erreicht, teilweise erreicht oder nicht erreicht worden sind“, heißt es darin unter anderem. Zudem seien die einzelnen Zielangaben „nicht in Relation zueinander“ gestellt worden.

„Rigsrevisionen“ kommt zu dem Fazit, dass das VUC vor diesem Hintergrund „nicht in der Lage ist, die erreichten Ziele der Leitung objektiv und klar zu beurteilen“. Auch Der Nordschleswiger ist bei seiner Recherche auf Ergebnisse gestoßen, die sich anhand der offiziellen Angaben in der Datenbank des Unterrichtsministeriums – zumindest für uns – nicht verifizieren lassen.

In der kommenden Woche wird die VUC-Direktorin in einem Gespräch mit unserer Zeitung darlegen, welche Kriterien das VUC Syd bei den Berechnungen seiner Ergebnisse im Detail zugrunde gelegt hat.

 

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