Trekantområdets Festwoche

In der Schwebe am Silo: „Ich Ikarus!“

In der Schwebe am Silo: „Ich Ikarus!“

In der Schwebe am Silo: „Ich Ikarus!“

Hadersleben/Haderslev
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Winken aus 30 Metern Höhe. Foto: Ute Levisen

Die längste Schwebeseilbahn des Landes hängt eine Woche lang im Rahmen von Trekantområdets Festwoche am Silo am StreetDome in Hadersleben: Für unsere Leser haben wir sie getestet.

Zugegeben: Leise Bedenken kamen mir schon: Wer lässt  sich freiwillig aus 30 Metern Höhe – nur  von einem Seilgurt gehalten – 500 Meter auf die Förde fallen?! Die Antwort: Bislang  haben Touristenorganisation  DestinationSønderjylland und ActurePark  fast 1.000 Eintrittskarten für die Seilschwebebahn am Haderslebener Hafen verkauft. Es gibt nur noch wenige Karten. Ich bin also in guter Gesellschaft.  

Die Seilbahn, die längste des Landes übrigens, ist im Rahmen von Trekantområdets Festwoche eine der Hauptattraktionen. Nicht nur das: Neben dem Nervenkitzel hat der Hafen auch etwas fürs Auge zu bieten. Eine Installation der deutschen Künstlerin Claudia von Funcke in dem einstigen Kornsilo empfängt  die Wagemutigen, die sich durchgerungen haben, den Aufstieg über die schmale Treppe und den sich unweigerlich anschließenden „Abflug“ vom Dach des Silos aus zu riskieren. Das ist gut so: Die kuriosen und faszinierenden Installationen an den Silowänden lenken ab vom eigenen Übermut: Ich Ikarus! Ich werde mir schon nicht die Federn versengen, und   nach unten kommt man  immer. Garantiert. Dann gibt es kein Halten mehr. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Ich hänge in den Seilen, gut verankert, nur von der starken Hand eines Helfers gehalten. Zwischen mir und dem Landeplatz, dem 500 Meter entfernt liegenden Strandpark, liegt luftige Höhe. Doch, oh Wunder: Die Angst bleibt aus – was bleibt, ist der Rausch. Mit Jauchzen lasse ich mich fallen. Schicksalsergeben. Ach was, überglücklich. Das ist ja der Wahnsinn! Einfach mal loslassen –  wer loslässt, hat die Hände frei. Die neue Woche kann getrost kommen!
 

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