Multihuset

Sammeln mit Hürden

Sammeln mit Hürden

Sammeln mit Hürden

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Simmerstedt/Simmersted
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Claus Carstens
Claus Carstens (Schleswigsche Partei). Foto: Karin Riggelsen

Freiwillige Simmerstedter stießen auf Probleme. Am Freitag wendete sich alles zum Guten.

Eine Senioren-Gruppe, die  seit etwa zehn Jahren Schrott sammelt  zum Wohle des Vereinshauses Multihuset in Simmerstedt, ist auf Probleme gestoßen.
Wie Gruppenmitglied Jonna Boye berichtete,   sind   zehn bis zwölf Sammler  aktiv gewesen seit etwa zehn  Jahren.  Vor einem  Monat schien es plötzlich so, als ob  bei Schrottsammlung von Vereinen und Gruppen eine Genehmigung von der Energiebehörde vorliegen müsste und die Sammlungen nur bei kommunalen Entsorgungsstationen abgeliefert werden konnten.

Die Simmerstedter sammeln sowohl Altmetall als auch Dosen, so Boye. Die Kommune sei vor etwa einem Monat  auf die Altmetallsammlung der Simmerstedter  aufmerksam geworden. Das geschah nachdem  Unbekannte ausgediente Batterien auf der, auf einem Feld  deponierten Sammlung, entsorgt. „Nachdem die Kommune uns kontaktierte,  habe ich  mich u. a. mit der Umweltbehörde in Verbindung gesetzt, denn wir wollen natürlich die Gesetzgebung  einhalten“, so Jonna Boye.  Obwohl die Ehrenamtlichen zunächst einen Schreck bekamen, weil sie dachten,      dass sie vielleicht ihre Arbeit abbrechen müssten, hat sich nun  alles zum Guten gewendet.

Bürgermeister H. P. Geil (Venstre) schaltete sich am Freitag in den Fall ein. Nach Leserbriefen und Diskussionen auf Facebook rief Geil bei Jonna Boye  an. „Das ist ein großes Missverständnis. Vereine   können nach wie vor Schrott sammeln und bei einem Schrotthändler abliefern. Der Händler ist dann verpflichtet, die Schrottlieferung bei der Energiebehörde  anzumelden“, so der Bürgermeister.  „Wir haben rund 300 Vereine in der Kommune. Davon sammeln  nicht viele Schrott, aber wir werden die Vereine demnächst schriftlich über die Regeln beim Sammeln von beispielsweise  Dosen und Zeitungen informieren“, erklärte Geil.

  Die Schrottsammler in Simmerstedt haben im Laufe der Zeit  viel Geld für das Multihaus zusammengetragen. „Wir fahren einmal im Monat durch die Ortschaft, um  Dosenspenden abzuholen. Außerdem sammeln wir auch Dosen am Straßenrand. Im Durchschnitt  gibt die Schrottsammlung wohl 15.000 Kronen im Jahr“, so  Jonna Boye.   Und das soziale Miteinander der  Gruppenmitglieder sei, erklärte  die 72-Jährige, ein schöner  Nebeneffekt.

Der Stadtratskandidat der Schleswigschen Partei in Hadersleben, Claus Carstens, ist stellvertretender  Vorsitzender des Jägeruper Multihauses „Egehuset“  und dessen Fördervereins. Die Jägeruper  haben unter anderem durch Schrottsammeln ihr Multihaus finanziert: „Ich habe gleich auf den Busch geklopft, als ich von der Sache hörte. Bei uns ist die Kommune auch vorstellig geworden. Es ist gut, dass alles beim Alten  bleibt. Das Engagement  der Freiwilligen trägt dazu bei,  Kultur und Sport in den Dörfern zu fördern“, sagte Carstens.

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