Neue Rekruten

Mit Sack und Pack in die Kaserne

Mit Sack und Pack in die Kaserne

Mit Sack und Pack in die Kaserne

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
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„Vesterby 2017“: Die Ausbildung wird im November mit einer Übung, die sich an das geschichtliche Geschehen lehnt, abgeschlossen. Foto: Karin Friedrichsen

Neuer Alltag für 109 Männer und Frauen an der Kaserne in Hadersleben. Rekruten begannen Grundausbildung in der Kompanie „Vesterby 2017“.

96 Soldaten und 13 Soldatinnen  haben am Dienstag ihre Grundausbildung an der Kaserne in Hadersleben angefangen. Die Kompanie heißt „Vesterby 2017“ und ist nach Frode Vesterby, einem Soldaten, der beim Einmarsch von Nazideutschland am 9. April 1940 in Hadersleben getötet wurde, benannt worden. Die Idee, der Grundausbildung im Stabsbataillon einen geschichtlichen Aspekt  zu geben, stammt von dem früheren Kompaniechef, Hauptmann Tommy Gohr. Gohr hat inzwischen die Kaserne verlassen, sein Nachfolger, Hauptmann Søren Vestergaard, setzt die Tradition fort.

Schwer beladen mit ihrem Gepäck strömten die  Neuen größtenteils von der Omnibushaltestelle an den Louisevej, wo sie nach der Anmeldung und einer kurzen Musterung gleich zu spüren bekamen, was sie erwartet. Auf dem Kasernenhof wurden erste Exerzierübungen gemacht und mit der Ausrüstung ging es in die Mannschaftstuben des Hauptgebäudes. Die meisten Rekruten sind 18 bis 22 Jahre alt. Alterspräsident ist Christian Carøe: „Ich bin 31“, so der Kopenhagener, der in der Vorwoche seinen Wohnsitz nach Sonderburg  verlegt hatte. Der studierte Biologe  musste vor Jahren krankheitsbedingt seinen Wehrdienst bei der Leibgarde abbrechen: „Ich bin gespannt auf die neuen Herausforderungen. “

Die Apenraderin Nanna Mikkelsen Jessen  hat beschlossen freiwillig Wehrdienst zu leisten, weil sie hofft, dadurch den Einstieg in die Polizeiausbildung zu schaffen. Benjamin Petersen ist ausgebildeter Schlachter. Nach Abschluss der   militärischen Grundausbildung peilt er eine Ausbildung als Feuerwehrmann an.  Statt ein Sabbatjahr von ihren Studien in Aarhus zu machen, ist Sara Andruszkiewicz nun in der Domstadt gelandet. „Hier war ich noch nie. Das wird bestimmt eine große Herausforderung für mich“, lacht die 22-Jährige, während sie mit Sack und Pack die Treppen zum vierten Stock läuft.

Obwohl während der vergangenen Wochen das anstehende  Verteidigungsabkommen  und eine mögliche Schließung der Kaserne  in Hadersleben in den Medien debattiert wurde, scheinen die Rekruten sich nicht mit dem Thema   beschäftigt zu haben: „Nein, davon habe ich nichts gehört. Und meine Grundausbildung wird davon wohl kaum betroffen sein. Ich bleibe nur vier Monate hier“, so  Carøe.

Bürgermeister H. P. Geil (V) erklärte auf Anfrage, dass er (wie berichtet)  Handlungsbedarf sieht in puncto Kaserne: „Kommunaldirektor Willy Feddersen fährt Donnerstag nach Kopenhagen, um sich umzuhören. Was bei seinem Besuch in Kopenhagen herauskommt werden wir frühestens nach der Sitzung des Finanzausschusses am 21. August bekanntgeben“, so Bürgermeister H. P. Geil.

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