Stadtratssitzung

Reformationsstad – aber ohne „t“

Reformationsstad – aber ohne „t“

Reformationsstad – aber ohne „t“

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Mogens Rerup (EL, stehend) war einer jener Politiker, die dageben protestierten, dass die Anlaufstelle für Flüchtlinge, die geprägt ist von hohem ehrenamtlichen Engagement, politischem Spareifer geopfert wird. Foto: Ute Levisen

Bei der Stadtratssitzung in Hadersleben wurde über das touristische Hinweisschild diskutiert und ein Beschluss zu einem anderen Thema gefasst: „OvenPå “ bleibt.

Eine  Kehrtwende machten die Stadtratspolitiker fast aller Parteien auf der jüngsten Sitzung: Die laut Integrationsausschuss dem Untergang geweihte Anlaufstelle für traumatisierte Flüchtlinge „OvenPå“ bleibt bestehen!

Für die Ehrenamtlichen, die gemeinsam mit einem auf Teilzeitbasis beschäftigten Leiter der Einrichtung für den täglichen Betrieb sorgen, ist das eine große Erleichterung. Sie waren zugegen, als der Stadtrat den Mehrheitsvorschlag des Beschäftigungs- und Integrationsausschusses niederstimmte. Dessen Mehrheit hatte, wie berichtet, die Einrichtung als potenzielles Sparziel in den Handlungskatalog aufnehmen wollen. Daraufhin hatte die Minderheit, bestehend aus Sozialdemokratie und Einheitsliste, den Sparvorschlag zur Abstimmung dem  Stadtrat vorgelegt.

Veto für Hinweisschild

Wie angekündigt, wird es mit Blick auf die Gestaltung des  touristischen Hinweisschildes ein politisches Veto geben: Die Mehrheit im Stadtrat beschloss, gegenüber der dänischen Kulturbehörde an der Beschriftung „Reformationsstad Haderslev“ festzuhalten. 

„Man könnte den Text ja auch mit „t“ und „Hadersleben“ gestalten – also „Reformationsstadt Hadersleben“, schlug Svend Brandt, Einheitsliste, augenzwinkernd vor.  „Soweit würde ich dann doch nicht gehen“, konterte Bent Iversen (SF). Brandt und sein Parteikollege  sind für den Text „Haderslev“, da die ganze Altstadt sehenswert sei. SF enthielt sich der Stimme. 

Kreisverkehr sorgt für Aufregung

Der geplante Kreisverkehr auf der Umgehungsstraße/ Chr. X’s Vej  sorgte für Aufregung. Benny Bonde (LA), Vorsitzender des Technischen Ausschusses, hatte im Namen seines Ausschusses den Vorschlag gemacht, den Kreisverkehr, der vermutlich 2,5 Millionen Kronen  teurer wird als veranschlagt, mit Mitteln vom  Projektkonto für 2018 für den Moltrup Landevej/Errestedvej und  aus dem Verkehrssicherheitsplan 2020 zu finanzieren, um mit der Anlage des Kreisverkehrs ungeachtet der Mehrkosten baldmöglichst beginnen zu können. Das Moltruper Projekt soll auf das nächste Jahr verschoben werden. Vehement dagegen ist  Inga Lykke (V), da es sich auch bei dem Moltruper Projekt um ein dringliches Verkehrssicherungsvorhaben handele.  Sie wurde niedergestimmt, und der Stadtrat folgt somit der Empfehlung des Technischen Ausschusses. 

Sigynsvej oder Erlevhøj? – Das war die Frage! Der Technische  Ausschuss hatte sich in Anlehnung an die Nähe zum „Götterviertel“ auf  den Namen der Göttin der nordischen Mythologie geeinigt, was laut Politiker und Leiter des Historischen Archivs, Bent Vedsted Rønne (Soz.), historisch berechtigt ist. Auf Begehren von Dansk Folkeparti hatte der Stadtrat das letzte Wort in dieser Frage: Er gab mehrheitlich grünes Licht für Erlevhøj. Dort sollen unter der Federführung von Benny Bonde, wie berichtet, 39 Eigenheime entstehen.

Mehr lesen