Kriminalität

Polizei untersucht möglichen Steinwurf auf Bus in Nordschleswig – Minister reagiert

Polizei untersucht möglichen Steinwurf auf Bus in Nordschleswig – Minister reagiert

Polizei untersucht möglichen Steinwurf auf Bus in Nordschleswig – Minister reagiert

kef/hee
Moltrup
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Von dieser Brücke flog der Gegenstand auf den Bus. Foto: Karin Friedrichsen

Ein Kleinbus von Schülern ist am Donnerstagabend nördlich von Hadersleben von einem Gegenstand getroffen worden, als er unter einer Brücke durchfuhr. Die Polizei ermittelt, ob es sich um eine vorsätzliche Tat handelt. Der Justizminister kündigt Maßnahmen an.

Ein Kleinbus mit 12 Schülern einer Nachschule in Mitteljütland  ist möglicherweise durch einen  Steinwurf beschädigt worden. 

Der Bus fuhr Donnerstagabend kurz vor 21 Uhr auf der Autobahn E45 in Richtung Kolding.  Als der Bus unter der Autobahnbrücke  bei Moltrup durchfuhr, hätten Passagiere und Busfahrer einen lauten Knall  gehört, so Polizeikommissar John Weber von der süddänischen Polizei. Ein Dachfenster war offenbar von einem Gegenstand  getroffen und zerschlagen worden. Der Busfahrer fuhr in die Notfallspur und alarmierte den Notruf. Niemand wurde verletzt.

Beim Polizeieinsatz  wurde der Technische Dienst eingesetzt und eine Hundestaffel war auch vor Ort.   Die Ermittler durchsuchten das Gebiet entlang der Autobahnbrücke am Moltrup Landevej und die  Autobahnspuren in beiden Fahrtrichtungen. Deswegen war  die E45 mehrere Stunden gesperrt.

Im Laufe der Nacht wurde ein halber Pflasterstein ähnlicher Stein gefunden. „Der Stein lag wahrscheinlich schon länger am Fundort oder er könnte auch von einem Lastwagen gefallen sein. Unmittelbar  sieht es nicht so aus, als ob der Stein als Wurfgeschoss benutzt wurde“, so Weber. Das Dachfenster des Busses sei komplett demoliert worden.

Beamte, die das Dach des Busses untersucht haben, konnten direkt in das Innere des Minibusses schauen. „Wir behandeln  den Fall, als ob es sich um einen Steinwurf handelt”, erklärte Weber. Es könnte beim jetzigen Stand der Untersuchungen nicht  ausgeschlossen werden, dass der Bus von einem Gegenstand, der  zufällig von der Brücke geschleudert wurde, als ein Lastwagen oder ein Auto die Brücke passierte,  getroffen wurde. Auch müsste untersucht  werden, ob das  Fenster aufgrund eines Materialfehlers kaputtging. 

„Der Bus ist   zwecks technischer  Ermittlungen bei   der Polizei. Die Nachschule hat selbst dafür gesorgt, dass Schüler und Fahrer von einem Ersatzbus abgeholt wurden“, so John Weber.

Justizminister reagiert

Der dänische Justizminister Søren Pape Poulsen (Kons.) reagierte prompt auf den Vorfall. Er kündigte am Freitagvormittag an, Überwachungskameras an 30 Straßen- und Autobahnbrücken zu installieren.

Damit soll die seit Jahren registrierten Attacken mit Steinwürfen gegen vorbeifahrende Autos gestoppt werden.

Im August 2016 war eine 33-jährige Deutsche auf Fünen getötet worden, als ein Betonklotz von einer Autobahnbrücke auf das Auto ihrer Familie geworfen worden war.

 

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