Durchschnittsalter der Bürger steigt, die Jugend wandert ab: Eine Analyse als Werkzeug  der Zukunftsplanung.

Eine Analyse des Beratungsunternehmens COWI hinsichtlich der Zusammensetzung der Bevölkerung der Domstadtkommune in den kommenden zehn Jahren wird Teil der Haushaltsplanung im Spätsommer. Eine langfristige Planung ist dringend geboten, denn neben einigen Unsicherheitsfaktoren steht schon jetzt  eines fest: Das Durchschnittsalter der Bürger in der Kommune steigt, und da Hadersleben nicht in nennenswertem Maße über weitergehende Ausbildungen verfügt, wandern die jungen Leute im Alter von ca. 20 Jahren aus der Kommune ab, um sich in den Universitätsstädten wie Kopenhagen, Aarhus und Odense niederzulassen. 

Die wenigsten, auch das stellt die Analyse fest, kehren zurück. Hier gebe es Handlungsbedarf! Die Analysten kommen   andererseits zu dem Schluss, dass Hadersleben in Relation  zu seinen Nachbarkommunen eine attraktive Kommune ist. Ihre meisten Zuwanderer kommen aus Osteuropa und als Flüchtlinge. Generell wird der Anteil der Bürger im Alter von 17 bis 64 Jahren in den kommenden zehn Jahren abnehmen. Ausnahmen sind laut Prognose Hammeleff, wo  immerhin eine Zunahme von 15 Prozent von Bürgern dieser Altersgruppe erwartet wird. Für Hadersleben und Mastrup gehen die Analysten von einem Status quo aus. 

Damit sind  die Planer der Kommune nahezu gezwungen, sich langfristig Gedanken darüber machen, wie die daraus resultierenden schwindenden Steuereinnahmen wettgemacht werden könnten – u. a. so COWI, mithilfe einer Modifizierung des kommunalen Wohnungsbaus sowie einer Anpassung der Struktur von Tagesbetreuungseinrichtungen und Schulen. Die Struktur des Gesundheitswesens, nicht zu vergessen. Laut einer groß angelegten Untersuchung von „Arbejderbevægelsens Erhvervsråd“ (AE) rangiert Hadersleben auf der Top Ten der  häufigsten Arztbesuche je Bürger auf Platz acht – und auf der Liste der zehn Kommunen mit dem  höchsten  Anteil an Kinderarmut auf Platz neun.