Ministerbesuch

Freihandel & Fußfessel

Freihandel & Fußfessel

Freihandel & Fußfessel

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Der Außenminister nahm gerne einige Biere des Hauses als Geschenk entgegen. Foto: Ute Levisen

Auf Einladung der Haderslebener Liberalen Allianz besuchte Dänemarks Außenminister Anders Samuelsen die Brauerei Fuglsang. Dort stellte er sich den Fragen und Wünschen seiner Parteikollegen sowie der örtlichen Wirtschaft – und bekam einige „Hausaufgaben“ mit auf den Weg.

„Das war der erste Außenminister, der uns besucht hat!“ – Mit diesen Worten kommentierten Fuglsang-Direktor Kim Fuglsang und sein Bruder Claes, der technischer Direktor ist, die politische Premiere am Montagabend. Auf Einladung der Haderslebener Liberalen Allianz (LA) stellte sich Dänemarks Außenminister Anders Samuelsen (LA) in der Brauerei Fuglsang den Fragen und Wünschen seiner Parteikollegen – und der örtlichen Wirtschaft. Beide gaben dem Minister einiges an „Hausaufgaben“ mit auf den Weg zurück nach Christiansborg. 

„Wir wünschen uns stabile Rahmenbedingungen“, so Kim Fuglsang und verwies auf die umgesetzten Abgabensenkungen – und auf dass diese so bleiben mögen und nicht in wenigen Jahren zulasten der Energieumstellung der Brauerei Fuglsang geändert werden. Der Unternehmer sprach zudem Wettbewerbshindernisse hinsichtlich des globalen Freihandels an, die Chancen dänischer Unternehmen schmälern.

Fuglsang: Brauchen Leute die Deutsch können

Und – ganz wichtig: Die deutsche Sprache muss von ihrem stiefmütterlichen Dasein im dänischen Bildungswesen erlöst werden – zum Wohle der dänischen Wirtschaft: „Deutschland ist einer der größten Exportpartner Dänemarks“, so Fuglsang und fügte hinzu: „Kein Zweifel: Mit Englisch kommt man durch – mit Deutsch kommt man weiter! Wir brauchen dringend Leute, die Deutsch können – auch in Zukunft.“ 

Die unendliche Geschichte des grenzüberschreitenden Dosenpfands sprachen die Fuglsang-Direktoren ebenfalls an. Eine Klärung lasse leider weiter auf sich warten, seufzte Kim Fuglsang – auch dies gehe zulasten der Wettbewerbsfähigkeit. 

Fußfesseln für Kriminelle

Auch Haderslebens stellvertretender Bürgermeister Benny Bonde (LA) hatte einiges auf dem Herzen – zuvorderst die unangepassten jungen Leute, die in der Nacht die Norderstraße unsicher machen und die Domstadt „als eine der Städte mit der höchsten Gewaltrate“ in Verruf gebracht hätten: „Leider greift der Polizeimeister in Esbjerg nicht in erforderlichem Maße ein. Der Einsatz der Polizei lässt somit zu wünschen übrig“, stellte Bonde fest. Kommune und Stadtrat seien diesbezüglich die Hände gebunden. Bonde forderte daher seinen Parteifreund auf, bei Justizminister Søren Pape Poulsen (Konservative) auf entsprechende Maßnahmen zu drängen, damit aus der Haderslebener Norderstrasse nicht Nørrebro werde: „Verurteilte Kriminelle sollen sich vor allem in der Nacht von der Innenstadt fernhalten. Kontrollieren lässt sich das mit einer elektronischen Fußfessel, mit der man im In- und Ausland Erfolg gehabt hat.“

Der Außenminister versprach, den Wunsch der Haderslebener Liberalen Allianz weiterzuleiten. Er freue sich, sagte Samuelsen abschließend, ein Unternehmen wie Fuglsang besuchen zu dürfen, in dem Tradition und Erneuerung eine Einheit bilden. Claes und Kim Fuglsang bedankten sich bei dem Gast mit einer Auswahl von Erzeugnissen des Hauses, die der Außenminister freudestrahlend entgegennahm: „Ich freue mich schon darauf, das Ganze zu leeren!“ 
 

Mehr lesen