Verwertung

Biogasprojekt in Kopenhagen gestoppt – Bioabfall soll nach Nordschleswig

Biogasprojekt in Kopenhagen gestoppt – Bioabfall soll nach Nordschleswig

Biogasprojekt in Kopenhagen gestoppt – Bioabfall soll nach Nordschleswig

Kopenhagen
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Kopenhagener Bioabfälle wandern zunächst in Biogasanlagen in der Provinz. Ribe Biogas wandern zunächst in Biogasanlagen in der Provinz. Foto: Ribe Biogas

Bürger in der Hauptstadt sortieren ab Herbst Bioabfall gesondert – aber eine sinnvolle Verwertung im Nahbereich ist geplatzt.

In Kopenhagen war von der Kommunalpolitik und der zuständigen Verwaltung zur Verbesserung der Nutzung von Abfällen die getrennte Aussortierung von Bioabfall auf Herbst 2017 vorverlegt worden. Demnächst werden für 200.000 Wohnungen und 20.000 Einfamilienhäuser Behälter und Tüten ausgeliefert, damit vor allem Lebensmittelreste nicht mehr in den Restmüll und damit in Verbrennungsanlagen wandern.

Doch nun ist eine baldige umweltgerechte Verwertung des Biomülls aus Kopenhagen geplatzt, berichtet die Zeitschrift Ingeniøren. Statt in der Nähe von Kopenhagen muss der Biomüll zur Verwertung in Biogasanlagen zunächst nach Nordschleswig gebracht werden, berichtet die Zeitschrift. Abnehmer ist das Unternehmen Link Gas in Lintrup. Daneben kann auch eine Biogasanlage auf Westseeland genutzt werden. Die Lieferungen laufen zunächst bis Ende 2018.  Hintergrund der Verwertungsprobleme sind Entscheidungen im Bereich der Abfallentsorgungsgesellschaften Amager Ressourcecenter und Vestforbrænding sowie des Klärwerkbetriebs Biofos, auf deren  Mitwirkung das Biomüllkonzept angewiesen ist.

Es war bereits ein Konzept für eine stadtnahe Biogasanlage im Bereich der Kläranlage Avedøre erarbeitet worden. Es hatte sich herausgestellt, dass die Biomüllmengen nicht ausreichten, um eine Biogasanlage rentabel betreiben zu können. Dafür seien jährlich mindestens 50.000 Tonnen Biomüll nötig. Kopenhagen bekommt allerdings nur 20.000 Tonnen zusammen,  weitere Kommunen schafften weitere 10.000 herbei.

Der zuständige Bürgermeister in der Kopenhagener Stadtregierung, Morten Kabell (Einheitsliste), unterstreicht gegenüber Ingeniøren, dass man zum Beschluss im Jahre 2016 stehe, eine stadtnahe Biogasanlage zu bauen. Es gehe darum, die Transportwege kurz zu halten. Er kündigte an, dass man den Dialog mit den Kommunen westlich von Kopenhagen fortsetzen werde, die wie Kopenhagen Biomüll liefern müssten, um genug „Futter“ für eine Biogasanlage zusammenzubekommen. Genaueres, wer als Biomülllieferant gewonnen werden könnte,  wurde aber nicht mitgeteilt.

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