Landwirtschaft

Nach einem Jahr Streit: Landwirt unterzeichnet Tarifvertrag

Nach einem Jahr Streit: Landwirt unterzeichnet Tarifvertrag

Nach einem Jahr Streit: Landwirt unterzeichnet Tarifvertrag

cvt
Kopenhagen
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Kuh
Foto: Sarah Heil

Das Arbeitsgericht hatte den Angestellten Recht gegeben – jetzt hat ein Milchproduzent aus Mitteljütland eingelenkt. Nach einem Jahr Konflikt werden die tariflichen Löhne gezahlt. Auch ein Landwirt aus der Nähe von Lügumkloster steht im Visier der Gewerkschafter.

Der Milchproduzent Lars Kristensen aus der Nähe von Karup in Mitteljütland hatte lange gegen die Forderungen von Mitarbeitern und Gewerkschaft angekämpft – jetzt hat er nachgegeben. Wie das Gewerkschaftsblatt Fagbladet 3F berichtet, hat Kristensen einen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft 3F unterzeichnet.

Peter Kaae Holm, Vorsitzender der „Grünen Gruppe“ bei 3F: „Wir sind sehr zufrieden damit, dass die Mitarbeiter bei dem Landwirt jetzt endlich einen Tarifvertrag haben. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber hinsichtlich geordneter Verhältnisse für seine Mitarbeiter.“

Vor weniger als einer Woche hatte Kristensen vor dem Arbeitsgericht gegen die Gewerkschaft verloren. Das Gericht erkannte die Streikmaßnahmen der Gewerkschafter an. Erstmals hatte 3F vor mehr als einem Jahr Maßnahmen ergriffen, um den Arbeitgeber zum Unterzeichnen von Tarifverträgen zu bewegen.

Landwirt hatte „keine Wahl“ mehr

Das Unternehmen, das täglich rund 20.000 Liter Milch an Arla liefert, hat zwölf Vollzeitbeschäftigte – von denen drei Auszubildende sind. Der niedrigste Lohn liegt bei 100 Kronen die Stunde, die Azubis und ein syrischer Flüchtling verdienen weniger. Den Mitarbeitern wurde keine Altersvorsorge gezahlt und Überstunden wurden eins zu eins angerechnet, schreibt Fagbladet 3F.

Laut Tarifvertrag liegt der Einstiegslohn für Mitarbeiter, die sich um Milchvieh kümmern, bei 138 Kronen die Stunde ohne Zulagen. Der Tarifvertrag sichert zudem Zulage für unbequeme Arbeitszeiten, die Altersvorsorge und Zulagen an Feiertagen.

In Jyllands-Posten sagte der Landwirt, er habe keine Wahl gehabt, nachdem das Arbeitsgericht den Streik gutgeheißen hat. „Das bedeutet, dass Arla keine Milch mehr holen kann und ich kann sie nirgendwo anders verkaufen“, zitiert das Blatt Lars Kristensen.

Auch Landwirt aus Nordschleswig im Visier

In Oster Terp bei Lügumkloster in Nordschleswig hat sich unterdessen der Milchproduzent Tage Laustsen ebenfalls mit 3F angelegt. Und er bleibt hart, will nicht länger an Arla liefern. 33.000 Liter täglich hat er bisher an die Genossenschaft abgegeben. Vor dem Arbeitsgericht, wo auch sein Fall verhandelt wurde, wurde bekannt, dass er und seine Ehefrau 21 Angestellte beschäftigten, darunter 19 Ausländer aus der Ukraine, Ungarn, Rumänien, Brasilien und Deutschland. Der niedrigste Lohn liegt bei ihm bei 102,56 Kronen in der Stunde. 3F hat angekündigt, sich weiter dafür einsetzen zu wollen, dass seine Mitarbeiter nach Tarif bezahlt werden.

 

 

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