Landwirtschaft

LHN: Bauern müssen mit „volatiler“ Preislage leben

LHN: Bauern müssen mit „volatiler“ Preislage leben

LHN: Bauern müssen mit „volatiler“ Preislage leben

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Apenrade/Tingleff
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Die Wende hinsichtlich besserer Agrarpreise war relativ kurz. Foto: Scanpix

Bei verstärkten Preisschwankungen ist die Ausarbeitung eines Budgets besonders wichtig, sagt LHN-Direktor Tage Hansen.

Nach vielen mageren Jahren gab es für die Bauern nun ein paar oder eher anderthalb fettere Jahre. 2017 machte das Gros der dänischen Landwirte Gewinn.

Aber nun bahnt sich schon wieder ein markanter Preisfall für Argarprodukte an. Experten sprechen gar von einer neuen Argarkrise in Dänemark.
Ganz so schlimm sieht es der Direktor des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig, Tage Hansen, nicht. Er meint zudem, dass die lange Krise vor dem jüngsten Aufschwung auch einen positiven Effekt gehabt hat auf die dänische Landwirtschaft.

Viele Bauern haben es verstanden, ihre Betriebe zu trimmen und die Produktion bis ins Detail zu optimieren, um damit Finanzengpässe und schlechte Preise zu meistern. Und, so Tage Hansen, die Bauern müssen in Zukunft weit mehr mit dieser „volatilen“ Lage leben. Die Preise werden in Zukunft schneller und häufiger auf und ab gehen. So sei die Lage nun einmal global geworden.

„Man darf da nicht nachlassen“

„Wie ich schon mehrfach gesagt habe, die Märkte sind enorm volatil  geworden. Es gibt enorme Preisschwankungen, während das vor ein paar Jahren noch anders war. Aber so ist die neue Wirklichkeit, und auf die muss man sich einstellen“, so der LHN-Chef.

Das gestaltet die Ausarbeitung eines Budgets noch schwieriger. Trotzdem sei
dies so wichtig wie nie zuvor, weil ein solcher Fahrplan das beste Werkzeug überhaupt sei für den Bauern.

„Wenn man 50 Budgetpunkte hat und bei jedem etwas optimieren kann, kann viel gespart beziehungsweise gewonnen werden. Das Beste nach fast zehn Jahren Krise ist, dass richtig viele Landwirte tüchtiger geworden sind, wenn es um die Optimierung ihres Betriebes geht. Man hat als Bauer auf viel selbst Einfluss – jedoch nicht auf die Preise“, so Tage Hansen, der aber in gewisser Weise die Auffassung der Experten teilt, dass die aktuell fallenden Preise dazu beitragen werden, dass ein relativ großer Teil der dänische Bauern in den kommenden Jahren  nur schwer oder gar nicht ins Ziel kommen wird:
„Ja, es wird einige geben, die stoppen müssen. Denen können selbst gute Preise nicht helfen.“

Für die anderen gilt, dass sie auf jeden Fall und auch bei wieder steigenden Preisen ihre Betriebe immer weiter trimmen müssen.“ Tage Hansen: „Wir sagen unseren Kunden immer wieder, dass sie weiterhin voll darauf fokussieren müssen, ihren Betrieb zu optimieren. Ich sehe nicht ganz so schwarz wie die Seges-Leute, denn so ist die Wirklichkeit in der Landwirtschaft ja seit Jahren. Daher muss man sein volles Augenmerk darauf richten, sich selbst und den Betrieb in Schuss zu halten. Man darf da nicht nachlassen.“

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