Soziales

Kommunen brauchen mehr und jüngere Pflegefamilien

Kommunen brauchen mehr und jüngere Pflegefamilien

Kommunen brauchen mehr und jüngere Pflegefamilien

jt
Süddänemark
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Foto: dpa

Das Durchschnittsalter von Pflegeeltern liegt in Dänemark bei über 50 Jahren. Den Kommunen und dem Verein der Pflegefamilien fällt es schwer, neue und jüngere Familien zu rekrutieren.

Rund 6.000 Familien in Dänemark sind Pflegefamilien, die anbieten, Kinder aus sozial belasteten Familien bei sich aufzunehmen. Doch die Zahl ist weiterhin zu niedrig, berichtet der Radiosender DR Syd.

Auch in Nordschleswig, wo die Zahl der Pflegefamilien aktuell bei 700 bis 800 liegt, werden mehr gebraucht, zeigt eine DR-Umfrage unter den Kommunen Tondern, Apenrade, Hadersleben, Sonderburg, Esbjerg, Varde, Fanø und Vejen. Insbesondere jüngere Familien stehen ganz oben auf der kommunalen Wunschliste.

Das Durchschnittsalter von Pflegeeltern in der Region Süddänemark liegt bei über 50 Jahren. Das heißt zugleich, dass sie in Kürze nicht mehr als Pflegeeltern tätig sein dürfen, weshalb der Mangel an Pflegefamilien in Zukunft noch weiter steigen wird, erklärt der Chef der Sozialaufsicht, Peter Bjerregaard Andersen, in DR. Es gilt die Daumenregel, dass die Pflegeeltern nicht über 40 Jahre älter als das Kind sein sollten.

Herausforderung für die Kommunen

„Das in Zukunft mehrere Pflegeeltern aufgrund ihres Alters aufhören müssen, wird eine große Herausforderung für die Kommunen werden. Viele Kommunen wollen die Pflegefamilien gerne vermehrt nutzen“, so Andersen.

Marianne List, Vizevorsitzende des Pflegefamilienvereins, kennt die Problematik der zu wenigen Pflegefamilien. „Wir müssen uns besser an die jüngeren Familien wenden. Und das gilt im gesamten Land“, so List. Sie erklärt, dass bei zu wenigen Pflegefamilien die Gefahr bestehe, dass Kinder nicht beim ersten Versuch mit der richtigen Familie zusammengeführt werden. Sie müssen dann in eine neue Familie umziehen. „Und das ist noch schädlicher für Kinder“, sagt List zu DR Syd.

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