Eigentlich wollte Lucie Hirschauer zur Münchener Polizei, doch dort klappte es nicht – sie fiel durch den schriftlichen Deutschtest. Nun trägt die Haderslebenerin die dänische Polizeiuniform. Gemeinsam mit 24 anderen Polizeikadetten hat die 22-Jährige am Montag ihren Dienst an der deutsch-dänischen Grenze aufgenommen, um die Polizei zu entlasten.

Durch die Kadetten können nun 24 Beamte in ihre Polizeikreise zurückkehren, sagt Brian Fussing von der Polizei für Südjütland und Nordschleswig bei einer Pressekonferenz am Grenzübergang in Krusau. „Bandenkonflikte in Kopenhagen und andere Aufgaben liegen und warten. Die Beamten können jetzt zurückkehren und ihren Aufgaben wieder aufnehmen“, so Fussing, der Leiter der Grenzoperationen und der Ausländerkontrollabteilung in Pattburg ist.

Sechs Monate Ausbildung

Sechs Monate Ausbildung liegen hinter den Kadetten, deren Indienststellung zuletzt aufgrund von Tarifverhandlungen zweimal verschoben wurde. Die Kadetten sind, wie die Polizeibeamten, ebenfalls mit Pistole und Pfefferspray ausgestattet und haben die gleichen Machtbefugnisse. Sie sollen Bewachungs- und Transportaufgaben sowie Grenzkontrollen durchführen.

Die Vielfalt der Aufgaben war es auch, die Lucie dazu bewegte, sich für den Job zu melden. „Ich wollte immer etwas machen, bei dem man in engem Kontakt mit Menschen steht, das hier ist eine sehr spannende Aufgabe“, sagt die gebürtige Münchenerin, die seit ihrem achten Lebensjahr in Dänemark lebt. Sie rechnet damit, anderthalb bis zwei Jahre an der Grenze zu bleiben, danach hat sie die Möglichkeit, in den Polizeidienst einzutreten.

Insgesamt haben 55 Polizeikadetten Anfang März ihre Ausbildung begonnen. 53 von ihnen haben sie letztendlich beendet. Die Kadetten, die nicht in Nordschleswig stationiert sind, sollen die Beamten bei den Kontrollen auf Seeland entlasten. Sie verdienen rund 23.000 Kronen im Monat plus Pension und Zuschläge.