Wahlen 2017

Vandalismus: Bei jedem Fünften wurden die Wahlplakate beschädigt

Vandalismus: Bei jedem Fünften wurden die Wahlplakate beschädigt

Vandalismus: Bei jedem Fünften wurden die Wahlplakate beschädigt

ritzau/jt
Nordschleswig/Kopenhagen
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Beschmierte Wahlplakate in Apenrade. Foto: aha

Viele Plakate der Kommunalwahl-Kandidaten wurden mutwillig zerstört. In Apenrade wurde gar ein Video einer Verbrennung an einen Kandidaten geschickt.

Einige Plakate werden mit einem schwarzen Stift bemalt, in einigen Fällen gar verbrannt, andere verschwinden. Jeder fünfte Kandidat der bevorstehenden Kommunalwahl kennt solche Fälle, wie eine Umfrage der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau bestätigt.

3.943 der 8.559 Kandidaten haben an der Umfrage teilgenommen. 2.953, das sind rund 75 Prozent der Befragten, hatten kein Plakat-Vandalismus erlebt. 206 Kandidaten wussten nicht, ob ihre Wahlplakate beschmiert wurden.  Bei 784 der Umfragenteilnehmer, gut 20 Prozent, wurden die Plakate beschädigt.

Ein Kandidat, der einen besonders groben Vandalismus erlebt hat, ist  der 18-jährige Jonas Haase (Sozialdemokraten), der in der Kommune Apenrade kandidiert. Eines seiner Plakate wurde von unbekannten Tätern angezündet und dieses Szenario per Video an ihn geschickt. “Während mein Plakat brennt rufen sie ‘jetzt brennt der Homo’ (Homosexuelle red.)”, erklärt Haase, der sich kurz vor seiner Kandidatur zur Homosexualität bekannte. “Das ist respektlos gegenüber meiner Person, Kandidatur und der gesamten Demokratie. Es ist absurd, dass wir in Dänemark anno 2017 immer noch eine Hetz gegen Homosexuelle erleben”, so Haase.

Der 18-Jährige hat den Vorfall der Polizei gemeldet.

Auch die SP-Plakate blieben im aktuellen Wahlkampf nicht verschont. In der vergangenen Woche hatten Täter die Plakate der SP beschmiert – auf einem davon gar mit einem verkehrten Hakenkreuz. Die Täter sind bekannt.

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Volker Heesch
Volker Heesch Journalist
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