Polizeigehilfen

Statt Grenzkontrollen: Kadetten suchen sich andere Jobs

Statt Grenzkontrollen: Kadetten suchen sich andere Jobs

Statt Grenzkontrollen: Kadetten suchen sich andere Jobs

cvt/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Grenzkontrollen
Foto: Scanpix

Sie sollten die Polizei bei den Grenzkontrollen entlasten – jetzt suchen sich die fertig ausgebildeten sogenannten Polizeikadetten andere Jobs, um über die Runden zu kommen. Ein Tarifkonflikt hält sie weiterhin vom Dienst ab. Di Sozialdemokraten fordern Handlung.

Die Regierung sollte einschreiten und eine Lösung im Fall der Polizeigehilfen, den sogenannten Kadetten, finden, meint der Fraktionssprecher der Sozialdemokraten, Nicolai Wammen. Zuvor war bekannt geworden, dass sich mehrere der frisch ausgebildeten Polizeigehilfen andere Jobs gesucht haben, um über die Runden zu kommen. Seit Wochen dauert ein Tarifkonflikt zwischen Polizeigewerkschaft und den zuständigen Behörden an, bei dem es um das Streikrecht der Kadetten geht.

„Die Regierung sollte Führungsstärke zeigen und das hier geordnet kriegen. Diese Verhandlungen laufen seit Monaten. Unsere Polizei steht unter Druck und in Sachen Bandensituation gibt es große Herausforderungen“, sagt er in Hinblick auf Bandenkriminalität im Raum Kopenhagen.

Ursprünglich sollten 345 Polizeigehilfen einen Großteil der Polizeibeamten an der Grenze ablösen, doch der Plan erweist sich nach und nach als Fiasko. Der Großteil der Bewerber fiel schon bei der Aufnahmeprüfung zu Jahresbeginn durch, weshalb nur etwa halb so viele die Ausbildung begannen, wie politisch gewollt.

Vor zwei Wochen waren dann die ersten 53 Kadetten nach sechs Monaten Kursus ausgebildet und hätten am 1. September an der Grenze eingesetzt werden sollen. Doch die von der Regierung neu geschaffene Modernisierungsbehörde kann sich nicht mit der Polizeigewerkschaft auf einen Tarifvertrag einigen. 

Wammen bezeichnet den bisherigen Verlauf als „Farce“.

Die Ausbildung der Polizeikadetten

  • 117 Personen wurden in die ersten drei Ausbildungsgruppen aufgenommen. Am Donnerstag war Frist für die vierte Gruppe.
  • Das Ziel, 345 Poliziegehilfen am 1. September 218 zu stellen, liegt in weiter Ferne.
  • 53 Kadetten sind fertig ausgebildet und sollten am 1. September beginnen, doch ein Tarifstreit verhindert dies.
  • Die Kadetten sollen die Polizei bei Schutzaufgaben, beim Transport von Festgenommenen und Grenzkontrollen unterstützen.
  • Sie werden u. a. in den Bereichen Gewaltanwendung, Kontrolle von Papieren, Erste Hilfe und im Umgang mit Konflikten in der Polizeischule Brøndbyøster unterrichtet.
  • Die sechsmonatige Ausbildung ist ausbildungsförderungsberechtigt („SU“) und wird angerechnet, wenn man sich später für die zweijährige Polizeiausbildung bewirbt.
  • Für die Aufnahme müssen ein körperlicher Eignungstest und ein Test in Rechtschreibung absolviert werden.
  • Der Monatslohn beträgt 22.000 Kronen plus Pension und Zulagen.

 

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