„Christiansfelder Absprache“

Schleswigsche Partei kommt dem Regionsmandat ein Schritt näher

Schleswigsche Partei kommt dem Regionsmandat ein Schritt näher

Schleswigsche Partei kommt dem Regionsmandat ein Schritt näher

Christiansfeld
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Henri Nissen (Kristendemokraterne), Gösta Toft, (SP), Susanne Hagelberg (Folkeflokken) und Vagn Christensen (Retsforbundet). Der Vorsitzende von Regionslisten, Niels Gertsen, fehlt auf dem Bild. Foto: Lars Østergaard Jensen

Die Schleswigsche Partei hat sich mit vier Parteien der Mitte zu einem Wahlbündnis zusammengeschlossen. Damit hat sich die Chance auf einen Sitz im Regionsrat deutlich erhöht.

Regionswahl und Mandate in Zahlen:

Um bei der Regionswahl in der Region Süddänemark ein Mandat zu erreichen, werden zwischen 13.000 und 15.000 Stimmen benötigt. Dies hängt allerdings stark von der Anzahl der geschlossenen Wahlbündnisse ab – ein Rechenspiel, wie SP-Sekretärin Ruth Candussi erklärt. 

Die Schleswigsche Partei legte beim Bündnis  mit den  bisher vier  anderen  Parteien die Stimmzahlen der Regionswahl von 2013 zugrunde. Danach hatte Folkeflokken 858 Stimmen, Retsforbundet 750 Stimmen, Kristendemokraterne 5.141 Stimmen und Regionslisten kam auf 3.639 Stimmen.

Da die SP zum ersten Mal bei einer Regionswahl antritt, werden die Stimmzahlen der  vergangenen Kommunalwahl als Berechnungsgrundlage genommen. Die SP schaffte damals 8.620 Wählerstimmen.  Erreichen die Parteien bei der Regionsratswahl in diesem Jahr ähnliche Ergebnisse, können sie das Ziel, ein Mandat,  mit über 19.000 Stimmen erreichen – zumindest rechnerisch.

Quelle: www.kmdvalg.dk

„Jetzt kann der Wahlkampf starten!“ Mit diesen Worten machte sich Gösta Toft, Spitzenkandidat der Schleswigschen Partei (SP)  bei der Regionswahl, auf den Weg nach Christiansfeld. Dort unterschrieb er am Mittwochabend mit vier  weiteren  Vertretern anderer Parteien das Papier für ein Wahlbündnis, die sogenannte „Christiansfelder Absprache“.  SP, Kristendemokraterne, Folkeflokken, Retsforbundet und Regionslisten gehen damit eine sogenannte wahltechnische Zusammenarbeit (valgteknisk samarbejde)  ein. Da die Unterzeichnung in Christiansfeld stattfand,  wurde die Absprache nach dem Ort benannt. Sehr zur Freude von Toft, denn „die Stadt ist ein wichtiger Teil der  nordschleswigschen  Geschichte“, erklärt er. 

„Das Ziel ist es, bei der kommenden Regionswahl  mindestens  ein Mandat zu bekommen“, erklärt  Gösta Toft. Zwar hätte die SP auch Zusammenarbeitsangebote von größeren Parteien bekommen, so Toft, „doch wegen der Stimmverteilung nach dem D´Hondt-Verfahren ist es für uns rechnerisch fast unmöglich, dann ein Mandat zu ergattern“, erklärt er die SP-Entscheidung, sich mit weiteren kleinen Parteien zusammenzuschließen.

Alle auf Augenhöhe

„Außerdem befinden sich alle fünf Partien auf Augenhöhe. Das bedeutet, dass jede Partei die meisten Stimmen des Bündnisses erreichen und damit das Mandat im Regionsrat bekommen kann  – vorausgesetzt natürlich,  wir schaffen zusammen die Stimmen für ein oder sogar zwei Regions-Mandate“, erklärt   der SP-Spitzenkandidat. 

Die Chance, dass er für die SP – und damit für die SP-Wähler – im Regionssitz dem sogenannten „Roten Wurm“ in  Vejle einen Platz bekommt, schätzt Gösta Toft „als sehr gut“ ein.  „Es zählt jedoch  jede Stimme “, sagt er. 

Gleiche Schwerpunkte

Mit Kristendemokraterne, Folkeflokken, Restforbundet und Regionslisten verbindet die SP gleiche Schwerpunkte, so unter anderem das bürgernahe Gesundheitswesen. „Außerdem sind alle fünf Parteien der Mitte und das ist es, was wir schon vor einem Jahr versprochen haben: Wir wollen eine Zusammenarbeit mit anderen kleinen Parteien aus diesem Spektrum“, erklärt Toft die Partnerwahl.  „Wir bilden dadurch die Alternative zum Linksbündnis und dem bürgerlichen Bündnis“, sagt der SP-Mann, der sich froh zeigt, schon so früh Bündnispartner gefunden zu haben.

„So wissen schon jetzt andere kleine Parteien, die noch keine Partner haben, dass es uns als Möglichkeit gibt“, erklärt er. Denn je mehr Parteien sich der Christiansfelder Absprache anschließen, desto mehr Stimmen kommen dem Wahlbündnis zugute und die Chance auf ein Mandat steigt.

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