Gesundheit

Krankenhäuser sollen gegen Grippe „geimpft“ werden

Krankenhäuser sollen gegen Grippe „geimpft“ werden

Krankenhäuser sollen gegen Grippe „geimpft“ werden

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Vejle
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Symbolbild Foto: Sven Hoppe/dpa

Die Grippewelle im vergangenen Winter sorgte für noch mehr Stress in den Krankenhäusern der Region. Nun soll vorgebeugt werden.

Im vergangenen Winter litten die Krankenhäuser der Region Süddänemark ganz erheblich unter der Grippewelle.  
Es wurden knapp 60 Prozent mehr Influenza-Patienten eingewiesen als im Winter davor. Das sorgte für Stress in den medizinischen Abteilungen auch im Krankenhaus Nordschleswig.

Daher sollen diese auf zukünftige Grippewellen besser vorbereitet werden – sie sollen quasi geimpft werden. Vom Januar bis zum April wurden 1.325 Patienten mit Influenza in den süddänischen Krankenhäusern gezählt. In der gleichen Periode des Vorjahres waren es nur 831.

Der langjährige „Gesundheitsminister“ der Region, Poul-Erik Svendsen (Soz.), ist angetan von der Leistung des Personals unter diesem Druck: „Die Mitarbeiter verdienen Lob. Sie haben die Behandlung der Patienten sichergestellt, obwohl der Arbeitsdruck markant gewesen ist.“
Für die Zukunft sollen sogenannte Flowpakete helfen, den Andrang durch noch bessere Koordinierung zu bewältigen. Ebenso sollen IT-Werkzeuge zur Steuerung der Kapazität verstärkt in Gebrauch genommen werden, heißt es seitens der Region. Außerdem hat der Regionsrat knapp elf Millionen Kronen bewilligt für die Einstellung von extra Krankenschwestern und sogenannten Flowmastern zwecks Optimierung des Krankenhausbetriebs.

Dies werde bei  Spitzenbelastung helfen, so Svendsen, aber ganz vermeiden könne man plötzlichen Hochbetrieb nicht, wenn man mit akuter Erkrankung  zu tun habe – da könne man noch so viel planen. Man könne sich aber mit lokalen und regionalen Initiativen noch besser vorbereiten, so der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses.

Generell sei der Druck auf die medizinischen Abteilungen besonders im Winter groß. Daher beraume man  auch laufend Kapazitätsplanungstreffen an, um zu sehen, ob andere Abteilungen mit einspringen können. Außerdem werden freie Räumlichkeiten und  Betten einbezogen. Nicht akute Behandlungen werden verschoben, es wird extra Personal einberufen. Und die Krankenhäuser intensivieren den Dialog mit Kommunen und Hausärzten, um die „besten Lösungen für die Patienten zu finden“.

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