Wasserspeicher

Genug Grundwasser – aber Wasserspiegel sinkt rapide

Genug Grundwasser – aber Wasserspiegel sinkt rapide

Genug Grundwasser – aber Wasserspiegel sinkt rapide

Apenrade/Aabenraa
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In vielen Gebieten Nordschleswigs, auf dem Foto bei Tingleff, laufen die Bewässerungsanlagen auf vollen Touren. Foto: Volker Heesch

Geologe Lars Øvig von der Kommune Apenrade verweist auf die Rolle von Mooren und Feuchtgebieten als Wasserspeicher. Eine Gefahr, dass die Brunnen versiegen, sieht er nicht.

„Die lange Trockenperiode im Mai mit hohen Temperaturen und viel Wind hat den Grundwasserspiegel bereits drastisch sinken lassen. Aber wir haben hier in Nordschleswig günstige Verhältnisse beim Grundwasser. Es besteht keine Gefahr, dass die Brunnen versiegen“, so der Geologe in der Umweltverwaltung der Kommune Apenrade, Lars Øvig.

„Die Landwirte müssen momentan ihre Felder so intensiv wie möglich beregnen“, so Øvig, der  aber hinzufügt, dass die Wasserentnahme aus Brunnen für die Bewässerung der Felder per Genehmigung genau geregelt ist. „Es wird durchweg nur oberflächennahes Grundwasser für die Landwirtschaft genutzt“, erläutert der  Geologe.

Es werde bei den Genehmigungen berücksichtigt, dass dabei keine Trinkwasserbrunnen der Wasserwerke trockengelegt werden. Auch  dürfen keine Brunnen gebohrt werden, die angrenzende Seen oder Schutzgebiete  negativ beeinflussen  können. 

„Wir stellen dennoch fest, dass viele Wasserläufe und auch Moore rapide weniger Wasser führen“, so Øvig und blickt mit Sorge den kommenden Tagen entgegen, die erneut  hohe Temperaturen und keine Niederschläge bringen sollen. 

In der Vergangenheit

„In früheren trockenen Sommern wie 1992 war der Grundwasserspiegel im Bereich der traditionell von Trockenheit geplagten Geestgebiete  um Tingleff um eineinhalb Meter gesunken“, erinnert sich der Experte, der früher beim Amt Nordschleswig für den Bereich Grundwasser zuständig war. 

„In jüngster Zeit war viel von erhöhten Niederschlägen und Problemen  mit steigendem Grundwasserspiegel in Dänemark die Rede“, so Øvig.  Er sieht in dem drastischen  Wechsel von hohen Niederschlägen im vergangenen Jahr mit vielen Überschwemmungen und der seit Wochen andauernden Dürre eine Mahnung, die Feuchtgebiete und Moore in Nordschleswig zu schützen und wiederherzustellen.

„Sie sind natürliche Speicher, die bei hohen Niederschlägen Wasser aufnehmen können. In Trockenperioden können sie als natürlicher ’Reservetank’ angezapft werden“, so der Grundwasserschützer der Kommune, der auch mahnt, in der Landschaft Windschutzpflanzungen zu pflegen und neu anzulegen, um die Austrocknung der Agrarflächen in Hitzeperioden zu vermindern. 

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