Wahlversammlung

Speeddating für die Umwelt

Speeddating für die Umwelt

Speeddating für die Umwelt

Apenrade/Aabenraa
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Als Vorsitzender des zuständigen Ausschusses für Technik und Umwelt musste sich Bent Sørensen (l.) einige Frage zur Entfernung vieler öffentlicher Mülleimer und Toiletten gefallen lassen. Auch wenn er kritisiert wurde, so gefiel ihm das Konzept der Wahlveranstaltung des Apenrader Ortsvereins des dänischen Naturschutzbundes. Foto: Karin Riggelsen

Apenrades Naturschützer luden die politischen Kandidaten zu einer etwas anderen Wahlversammlung ein.

Neun Kandidaten aus neun Parteien

An der etwas anderen Podiumsdiskussion von Danmarks Naturfredningsforening in Apenrade nahmen folgende neun Kandidaten aus neun Parteien teil: Bent Sørensen (Venstre, V), Karsten Meyer Olesen (Sozialdemokratie, Soz.), Ejler Schütt (Dänische Volkspartei, DF), Michael Christensen (Sozialistische Volkspartei, SF), Jens Bundgaard Nielsen (Einheitsliste, EL),    Jan Riber Jakobsen (Konservative, Kons.), Kurt Andresen (Schleswigsche Partei, SP),  Torben Nicolaisen  (Alternative) und als einzige Frau  Cathrina Sørensen ( Radikale Venstre). Fünf Minuten hatte jeder Kandidat zu Beginn der Veranstaltung zur Verfügung, um sich und seine Haltungen in Sachen Umwelt, Natur und Klima vorzustellen. Dann ging es in den Saal. 15 Minuten pro Tisch. Jeder Kandidat kam so im Laufe des Abends an vier verschiedene Tische. Wer wohin ging, das entschied eher der Zufall.

„Das war eine tolle Art der Wahldiskussion“, zeigte sich SP-Kandidat Kurt Andresen begeistert. Auch sein Gegenkandidat Bent Sørensen  von Venstre zeigte sich ähnlich angetan: „Das war doch mal was anderes.“ Beide gehörten zu den Podiumsteilnehmern einer Wahlveranstaltung  im Bildersaal des  Folkehjems, zu der die Apenrader Naturschützer am Dienstagabend eingeladen hatten.

Die politischen Kandidaten saßen nur zu Beginn und am Ende der Veranstaltung kurz an der Stirnwand der Bildersaals. Die überwiegende Zeit saßen sie zwischen den  Teilnehmern im Saal und diskutierten in kleiner Runde über die verschiedensten Themen. 15 Minuten lang. Dann bimmelte der Wecker von Versammlungsleiter Niels Bjørn Lendal, und es wurde gewechselt. Es wurde allerdings an den Tischen so lebhaft diskutiert, dass Lendal kaum den anstehenden Wechsel bekannt machen konnte. 15 Minuten vergingen wie im Flug. Den Naturschützern gingen die Themen nicht  aus. Die Kandidaten wurden auf Herz und Nieren zu den verschiedensten Themen geprüft. Die Bandbreite reichte von der Müllsortierung im eigenen Zuhause bis zur Verklappung von Hafenschlamm in der Förde.

Sichtlich Spaß an diesem Konzept

Politiker wie unter anderem Bent Sørensen und Kurt Andresen, die keine „Angst“ vor dem Wähler haben, gern diskutieren und auch keine Probleme haben, konträr zu diskutieren, hatten sichtlich Spaß an diesem Konzept. „Ich bin mir sicher, dass ich bei dieser Veranstaltung nicht viele Wählerstimmen habe holen können, da bin ich mit  meiner Haltung in einigen Fragen vielleicht dann doch zu weit von ihnen entfernt, aber es hat Spaß bereitet“, gab Sørensen schmunzelnd zu. Er machte sich jedoch fleißig Notizen in sein schwarzes Büchlein, das er mitgebracht hatte. Andere waren nicht so gut vorbereitet.

Wie gut, dass die Sozialdemokraten Blöcke mit dem Konterfei  ihrer Regionskandidatin Andrea Terp auf den Tischen ausgelegt hatten; Kugelschreiber gab es noch und nöcher – in (fast) allen (Partei-)Farben von Weiß bis Grün. So konnten Fragen, Vorschläge und Anliegen der Teilnehmer an Ort und Stelle notiert werden.

Insbesondere für die erfahrenen Politiker war diese Art der Wahldiskussion sicherlich eine Abwechslung zu den üblichen Wahlveranstaltungen, bei denen man häufig auf treue Parteisoldaten der eigenen oder der anderen Parteien trifft. Im Bildersaal des Folkehjems waren Mitglieder des dänischen Naturschutzbundes, Danmarks Naturfredningsforening (DN), versammelt, die zwar die Sorge um die Natur, Klima und Umwelt vereint, die aber ansonsten auch die ganze politische Bandbreite abdecken.

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