Leitartikel

Der Ofen ist noch lange nicht aus

Der Ofen ist noch lange nicht aus

Der Ofen ist noch lange nicht aus

Apenrade/Aabenraa
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Foto: Scanpix

Der Ökologische Rat fordert eine Abgabe für die Nutzung von Brennöfen. Für Volker Heesch ist es unverständlich, dass die Abgabe auch den Bürgern aufgebrummt werden soll, die vorschriftsgemäß heizen und somit kaum Schadstoffe in die Luft ausstoßen.

Der Ökologische Rat fordert eine Abgabe für die Nutzung von Brennöfen. Für Volker Heesch ist es unverständlich, dass die Abgabe auch den Bürgern aufgebrummt werden soll, die vorschriftsgemäß  heizen und somit kaum Schadstoffe in die Luft ausstoßen.

Während der nachrichtenarmen Zeit sorgte in dieser Woche das Thema  Umweltbelastung durch Öfen für neue Debatten unter Umweltschützern und Politikern. Zwar dauert es meteorologisch  (hoffentlich) noch etwas, bevor in den gerade auch in Nordschleswig beliebten eigenen Öfen knisternd brennende Holzstücke für Gemütlichkeit und Wärme sorgen.  Doch die versierten Ofennutzer sorgen ja in der warmen Jahreszeit beim Brennholz vor, sägen,  hacken – und vor allem lagern sie ihr trockenes Brennmaterial korrekt, damit in der Heizsaison keine stinkenden Qualmwolken aus dahinschwelenden feuchtenden Brennstoffen aufsteigen.  

Es wurde vom Ökologischen Rat erneut gefordert, eine Abgabe für die Nutzung von Brennöfen einzuführen. Mit dem ernstzunehmenden Hinweis, dass interessanterweise in Großstädten fast die Hälfte des schädlichen Feinstaubs aus privaten Öfen aufsteigt. Man fragt sich natürlich, ob man per Abgabe eine solche Umweltbelastung beseitigen sollte  und kann. Eine Abgabe, die nach Vorstellungen des Ökologischen Rates in Städten mit Fernwärme höher ausfallen soll als auf dem Lande, und die sich nach Dauer des Ofenbetriebs richtet, wirkt schon etwas kompliziert. Da ist für viele wohl rasch der Ofen aus.  Unverständlich ist, dass die Abgabe auch den Bürgern aufgebrummt werden soll, die vorschriftsgemäß  heizen und somit kaum Schadstoffe in die Luft ausstoßen.

Angebracht wäre es, den Schornsteinfeger als Kontrollinstanz einzuschalten, denn der stellt beim Fegen fest, wo nasses Holz verkokelt wird oder auch Müll verbrannt worden ist. Der schwarze Glücksbringer könnte auch beauftragt werden, die Holzvorräte zu inspizieren.
Es wäre schade, wenn bürokratisch die Nutzung von Holz, die sich in der Klimaschutzbilanz Dänemarks positiv niederschlägt, gestoppt wird.
Aber man kennt es ja, dass beim Klimaschutz   leider wenig konsequent  verfahren wird. Während der Klimaschädling Flugzeug ohne Abgaben und Steuern die Atmosphäre verpestet, gehen  Bahnen, Busse und auch umweltfreundliche Autos dem Fiskus nicht so leicht durch die Lappen.

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