Leitartikel

Nordschleswig bestimmt seine Zukunft selbst

Nordschleswig bestimmt seine Zukunft selbst

Nordschleswig bestimmt seine Zukunft selbst

Apenrade/Aabenraa
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Einige der Initiatoren für das neue Ingenieursstudium in Sonderburg. Foto: JT

Gwyn Nissen zufolge gilt die Regel, dass die Nordschleswiger ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen müssen. Er meint, dass wir selbst für die Entwicklung unseres Landesteils verantwortlich sind.

Gwyn Nissen zufolge gilt die Regel, dass die Nordschleswiger  ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen müssen. Er meint, dass wir selbst für die Entwicklung unseres Landesteils verantwortlich sind.

Die dänische Regierung ist in diesen Jahren zwar dabei, staatliche Behörden und Arbeitsplätze in die Provinz zu verlegen, und auch unser Landesteil hat etwas vom Kuchen abbekommen. Aber ansonsten gilt die Regel, dass die Nordschleswiger  ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen müssen. Das gilt für uns alle: Vom einzelnen Dorfbewohner bis zum großen Unternehmen.

Die beiden Milliardenkonzerne Danfoss und Linak auf Alsen machen es diese Woche gemeinsam mit der Süddänischen Universität, der Region  Süddänemark und der Kommune Sonderburg vor: Mit einer riesigen Investition in Höhe von 175 Millionen Kronen errichten sie ein neues Forschungszentrum am Campusgelände am Alsion in Sonderburg. Hier sollen die Ingenieure der Zukunft ausgebildet werden.

Natürlich kann man diskutieren, ob 35 Millionen Kronen für Danfoss und Alsion ein Griff in die Tasche ist, aber das ist nicht entscheidend. Entscheidend ist, dass es eine gute Investition ist. Wenn die beiden Unternehmen mit ihrem Geld neues Interesse für den Ingenieursberuf schaffen und neue, tüchtige  Mitarbeiter nach Alsen holen können, dann ist das Geld gut ausgegeben.

Vor allem, wenn man bedenkt, was es kostet, nicht die richtigen Fachkräfte zu haben: Kunden die nicht rechtzeitig oder gut betreut werden können, verpasste Chancen, neue Produkte zu entwickeln oder in neue Märkte einzusteigen. Linak und Danfoss machen es  uns gemeinsam mit den öffentlichen Behörden vor: Die Nordschleswiger müssen Einfluss auf ihre eigene Zukunft nehmen. Das gilt nicht nur bei solch teuren  Millionenprojekten, sondern eben auch vor Ort im Kleinen, denn es kommt eben nichts von allein.

Auch wenn der Staat gerade dezentralisiert,  ist es nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir sind selbst für die Entwicklung des Landesteils verantwortlich – natürlich in Zusammenarbeit mit den lokalen Politikern –  aber Initiativen müssen von allen Seiten ausgehen, und dann am besten gemeinsam, so wie es  die privaten Unternehmen, die Behörden und  die Universität demonstriert haben.

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