Leitartikel

Entwicklung auf dem Lande beginnt in unseren Köpfen

Entwicklung auf dem Lande beginnt in unseren Köpfen

Entwicklung auf dem Lande beginnt in unseren Köpfen

Apenrade/Aabenraa
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Die Aufteilung von der Steuerbehörde Skat ist ein Beispiel der aktuellen Dezentralisierungspolitik der dänischen Regierung. Foto: Scanpix

Wirtschaftsminister Brian Mikkelsen (Konservative) präsentierte einen neuen Ausschuss, der Lösungen für die Zukunft auf dem Lande vorlegen soll. Die Entscheidungen, wie die Pläne umgesetzt werden sollen, liegen jedoch bei den Politikern im Folketing, sagt Chefredakteur Gwyn Nissen.

Wirtschaftsminister Brian Mikkelsen (Konservative) präsentierte einen neuen Ausschuss, der Lösungen für die Zukunft auf dem Lande vorlegen soll. Die Entscheidung, wie die Pläne umgesetzt werden sollen liegen jedoch bei den Politikern im Folketing.

Nordschleswiger-Leser wissen, dass wir uns an dieser Stelle Jahrzehnte lang für eine positive Entwicklung im ländlichen Raum eingesetzt und die staatliche Zentralisierungspolitik kritisiert haben. Doch nun scheint sich endlich etwas auf der politischen Bühne zu tun: die jetzige Regierung hat bereits die Dezentralisierung von staatlichen Arbeitsplätzen veranlasst und jetzt präsentierte Wirtschaftsminister Brian Mikkelsen (Kons.) einen neuen Ausschuss, der Lösungen für die Zukunft auf dem Lande präsentieren soll. Endlich.

Im Ausschuss sitzen unter anderem Geldgeber, Vereinsvertreter, Industrielle aus der Provinz (Bent Jensen von Linak auf Alsen) und Experten. Ihre Arbeit besteht darin, Vorschläge zu machen wie die Rahmenbedingungen für das Leben im ländlichen Raum gestärkt werden können. Danach ist wieder die Politik gefragt, wenn die Lösungen umgesetzt werden sollen.

Dabei ist es erfreulich zu lesen, dass Brian Mikkelsen zu seiner Verantwortung steht: Eines ist der Trend, dass Leute verstärkt vom Land in die Stadt ziehen, aber die Politiker haben diese Entwicklung mit angestoßen. Jetzt will Mikkelsen auf die Bremse treten und neue Perspektiven für den ländliche Raum aufzeigen. Dabei hat der Minister den ersten wichtigen Schritt schon gemacht – nämlich in seinem Kopf: Er sieht das Leben auf dem Land und die Möglichkeiten hier als Potenzial für ganz Dänemark. Eine wichtige Botschaft an alle Dänen, denn die Entwicklung im ländlichen Raum beginnt bereits in unseren Köpfen: Das Landleben darf nicht schlecht geredet werden.

Aus dem ganzen Land  kommen bereits die ersten Vorschläge auf die Regierung zu: Gesundschrumpfen, lautet die Devise der Schleswigschen Partei, die die Dörfer attraktiver gestalten  möchte. Bessere Finanzierungsmöglichkeiten auf dem Lande, größere Risikobereitschaft der Finanzierungsinstitute, bessere Ausbildungsmöglichkeiten in der Provinz und die Dezentralisierung von noch mehr staatlichen  Arbeitsplätzen, lauten weitere Vorschläge. Die sind alle nicht neu, daher liegt die Entscheidung letztendlich bei den Folketingspolitikern die guten Vorsätze jetzt (endlich) konkret umzusetzen.

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