Leitartikel

Die Brücke kommt

Die Brücke kommt

Die Brücke kommt

Apenrade/Aabenraa
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Dänemark ist ein Inselstaat. Brücken sind ein Teil der Infrastruktur. Foto: Sund & Bælt Holding A/S (Symbolfoto)

Eine Brücke zwischen Alsen und Südfünen bauen? Dänemark ist ein Inselstaat und eine weitere Brücke macht durchaus Sinn, meint Gwyn Nissen.

Eine Brücke zwischen Alsen und Südfünen bauen? Dänemark ist ein Inselstaat und eine weitere Brücke macht durchaus Sinn, meint Gwyn Nissen.

Für viele war es Jahrelang ein Hirngespinst: Eine Brücke von Alsen nach Südfünen. Doch die Initiatoren der Idee meinen es ernst und sie haben jetzt auch Rückenwind für ihre „verrückte“ Idee. Danfoss-Erbe Jørgen Mads Clausen ist sich sicher: 2030 steht die Brücke. Dänemark ist ein Inselstaat und eine weitere Brücke macht durchaus Sinn, wenn man die Infrastruktur des Landes ausbauen und für die Zukunft sichern möchte. Heute ist die Brücke über den Kleinen Belt ein Nadelöhr zwischen Fünen und Jütland und das gleiche gilt für die Autobahnstrecke über die Insel hinweg. Die Lösung für   die dänische Infrastruktur ist ein „doppeltes H“:

Die erste Senkrechte im Westen des Landes sind zwei Autobahnen durch Jütland (die bestehende E45 und eine neue Heerweg-Autobahn).
Die zweite Senkrechte besteht aus einem Ausbau der bestehenden Autobahnen auf Seeland und der Fehmarnbeltquerung).
Verbunden werden diese beiden Senkrechten durch  eine Waagerechte: eine doppelte Verbindung über die Inseln (die Autobahn E20 kombiniert mit der neuen Alsen-Brücke).

Dadurch würden stets Alternativen für den Personen- und Güterverkehr bestehen, falls Strecken oder Brücken  für kürzere oder längere Zeit gesperrt werden müssen. Aber nicht nur deswegen: Das dänische Wegenetz steht auf einigen Strecken kurz vor dem Infarkt. Rund um die Hauptstadt ist morgens und nachmittags Schneckentempo angesagt und auch auf Fünen und in Ostjütland hakt es immer mehr im Verkehr.
Das hat einen Grund: In den letzten sieben Jahren hat der Verkehr auf den dänischen Autobahnen mit 26 Prozent zugenommen – das sind eine halbe Million mehr Autos. Allein im letzten Jahr waren es sieben Prozent mehr. Und der Anstieg nimmt vorerst kein Ende. Es wird noch mehr Staus geben, so der Direktor der dänischen Straßenbehörde, Niels Tørslev.

Die Politiker müssen jetzt handeln, denn Staus sind nicht nur ein Ärgernis für den Autofahrer: Es kostet der Gesellschaft und der Wirtschaft  jährlich Milliarden von Kronen, wenn auf der Autobahn alles still steht. Mehr Asphalt ist zwar nicht die alleinige Lösung –  aber nichts zutun, hat noch schlimmere Konsequenzen für uns alle.

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