Dänemark kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Freitag

Der Nachrichtenüberblick am Freitag

Der Nachrichtenüberblick am Freitag

DN
Apenrade/Aabenraa
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Zwei Wählerinnen in den Tondernhallen beim Betrachten der Wahlzettel. Foto: Elise Rahbek

Ein verwunderter Finanzminister, viele wählende junge Leute und ein Freispruch im Facebook-Porno-Fall: Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

Inger Støjberg

Inger Støjberg Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Ausländischen Profi-Musikern droht weiter die Ausweisung

Nach einer Reihe von Fällen, in denen hochqualifizierte Forscher aus dem Ausland in Dänemark rechtlich verfolgt wurden, weil sie zum Beispiel Vorträge an anderen Institutionen als an der, die sie beschäftigt, gehalten haben, werden die Regeln nun geändert. In einem Fall hatte ein Wissenschaftler sogar schwere Probleme bekommen, nachdem er seine Fachkenntnisse vor dem Steuerausschuss des Folketings eingebracht hatte. Damit soll es nach einem am Freitag im Folketing verabschiedeten Vorschlag nun vorbei sein. Doch weil die Sozialdemokraten den Erleichterungen ausschließlich für Wissenschaftler zustimmen wollten, droht allen anderen Berufsgruppen weiterhin die Ausweisung aus Dänemark, berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau. So können ausländische Musiker, die in einem Orchester angestellt sind, weiterhin nicht außerhalb dieses Orchesters in Dänemark auftreten. Nach dem Sommer will Ausländerministerin Støjberg eine Lösung für das Problem finden.

Drei Jungen sollen Vergewaltigung gefilmt haben

Gegen einen 15-Jährigen und zwei 17-Jährige ist vom Haftrichter in Helsingør jeweils 14 Tage Untersuchungshaft angeordnet worden. Das teilt die Polizei von Nordseeland mit. Wie die Tageszeitung Frederiksborg Amts Avis schreibt, soll ein 14-jähriges Mädchen Mitte April von einem der Jungen in einer Wohnung vergewaltigt worden sein, während ein anderer der Verdächtigen filmte und ein dritter Wache hielt. Die drei Beschuldigten verweigerten laut Frederiksborg Amts Avis beim Haftprüfungstermin am Freitag die Aussage.

Flüchtlingsjobs: Job-Botschafter für die Kommunen

36 Kommunen in Dänemark bekommen vom Staat Geld, um Integrationsbotschafter zu beschäftigen. Diese sollen Flüchtlingen bei der Jobsuche helfen. In Nordschleswig werden Apenrade, Hadersleben und Sonderburg einen solchen Posten einrichten, berichtet Ritzau.

Venstre-Politiker: Regierung sollte Strommast-Pläne verwerfen

Eine 175 Kilometer lange Stromtrasse an der Westküste soll in der Erde verlegt werden. Das meinen mehrere Venstre-Politiker.

Ermittlungen gegen Polizisten nach Christiania-Razzia

Polizisten haben in Christiania zum siebenten Mal in Folge nach Drogen gefahndet. Während es am Donnerstag zu Ausschreitungen kam, verlief die Durchsuchung nach Polizeiangaben am Freitagvormittag ruhig. Dies berichtet Jyllands-Posten. Am Donnerstag griffen am Nachmittag  100 Personen die Polizei an, am Abend noch einmal 20 bis 30. Im Zusammenhang mit den Zusammenstößen kursiert ein Video im Netz, aus dem hervorgeht, dass die Ordnungskräfte hart vorgingen. Zu sehen ist ein Polizist, der augenscheinlich eine unbewaffnete Frau vor die Brust stößt, die über ein hinter ihr liegendes Fahrrad fällt und zu Boden geht. Laut Danmarks Radio untersucht die Polizei den Fall.

Dänische Wölfe nach Deutschland ausgewandert

Drei der mindestens acht jungen Wölfe, die im vergangenen Jahr in Westjütland geboren wurden, haben sich auf den Weg nach Deutschland gemacht. Für einen von ihnen endete das Abenteuer tödlich. Das zeigen DNA-Analysen, teilt das Naturhistorische Museum in Aarhus mit. Ob der geplante Wildschweinzaun derweil ein Hindernis für Wölfe beim „kleinen Grenzverkehr“ wird, ist derweil ungewiss, sagt ein Experte der Uni Aarhus im Gespräch mit dem Nordschleswiger. Klar ist unterdessen: Die in Dänemark so gefürchteten Wildschweine sind bevorzugte Beutetiere der Wölfe.

Daniel Günther

Daniel Günther Foto: dpa

Daniel Günther wünscht ein Ende der Grenzkontrollen

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) wirbt vor dem Jahrestreffen der dänischen Minderheit für ein Ende der dänischen Grenzkontrollen. Das berichtet die dpa. „Für uns ist das Ziel, dass die Zusammenarbeit der deutschen und dänischen Polizei vertieft und erweitert wird und die Grenzkontrollen sobald wie möglich wieder aufgehoben werden“, sagte Günther. „Es ist unser Wunsch, dass die Kontrollen kein permanenter Zustand werden, denn zu Europa gehören offene Grenzen.“

Facebook-Porno-Fall: 19-Jährige freigesprochen

Eine 19-jährige Frau hat sich nicht der Verbreitung von Kinderpornografie schuldig gemacht, als sie im Oktober 2015 ein Sexvideo in einer Nachricht über die soziale Plattform Facebook mit einer Freundin teilte. Das hat das Östliche Landgericht im sechsten Probefall des umfassenden „Umbrella“-Komplexes am Freitag laut Nachrichtenagentur Ritzau entschieden. Mehr als 1.000 Personen werden beschuldigt, eine Videoaufnahme verbreitet zu haben, auf der eine 15-Jährige und ein 15-Jähriger bei sexuellen Handlungen zu sehen sind. Allerdings muss die 19-Jährige eine  Geldstrafe wegen eines Sittlichkeitsdelikts zahlen, weil sie nach Auffassung des Gerichts durch das Teilen des Videos einen der beiden Jugendlichen, die in den Aufnahmen zu sehen sind, gekränkt hat.

Rekord bei Wahlbeteiligung junger Menschen

Bei der vergangenen Kommunalwahl war die Wahlbeteiligung mit 75,1 Prozent der 18-Jährigen rekordhoch. Das sind vier Prozentpunkte mehr als bei der Kommunalwahl 2013, wie ein neuer Bericht des Wahlforschers und Professor Kasper Møller Hansen zeigt.

„Als ich die Zahlen der Wahlbeteiligung sah, muss ich gestehen, dass ich selbst positiv überrascht war“, so der Forscher zur Tageszeitung Berlingske.

Finanzminister wundert sich über Einsparungen bei regionalen Buslinien

Mehrere Buslinien in wenig bewohnten Regionen des Landes sollen eingestellt werden. Die Kommunen geben an, dass das an den vom Staat vorgegebenen Einsparungen von einem Prozent liege, berichtet Jyllands-Posten. 

Finanzminister Kristian Jensen (Venstre) wundert sich über die Nachricht. Er meint, dass das kein Grund sei. Für den öffentlichen Verkehr sei genügend Geld eingeplant.

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“