Gewässer

Trotz Mess-Pannen: Eintrag von Nährstoffen in dänische Gewässer verringert

Trotz Mess-Pannen: Eintrag von Nährstoffen in dänische Gewässer verringert

Trotz Mess-Pannen: Eintrag von Nährstoffen in dänische Gewässer verringert

Aarhus
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An kanalisierten Wasserläufen wie am Seiersbek sollten Feuchtgebiete wiederhergestellt werden. Das würde die Nährstoffauswaschung am effektivsten mindern, so Prof. Jørgen E. Olesen. Foto: hee

Der Nährstoffeintrag in dänische Gewässer hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verringert. Professor Jørgen E. Olesen hält eine Flächenstilllegung trotzdem für erforderlich, um die Gewässerschutzziele zu erreichen.

Der Streit um den Zustand der dänischen Binnen- und Küstengewässer ist erneut aufgeflammt. So stellte kürzlich Prof. Stiig Markager von der Universität Aarhus gegenüber der Zeitschrift Ingeniøren fest, dass entgegen den Prognosen in Verbindung mit dem vor zwei Jahren beschlossenen Förderprogramm für die Landwirtschaft die Algenmassenvermehrung in den dänischen Förden wieder zugenommen hat.

Erstmals seit der Verabschiedung eines ersten Wasserumweltschutzplanes habe sich die Algensituation in den Gewässern wieder verschlechtert – mit Sauerstoffschwund und Fischsterben. Markager verweist darauf, dass man jetzt vor den Konsequenzen der in den vergangenen zehn Jahren fehlerhaft berechneten Nährstoffwerten in den Küstengewässern stehe.  Man habe sich bei der Ausgestaltung des Förderkonzeptes „Landbrugspakke“ von den versehentlich „geschönten“ Analysen täuschen lassen. 

Zahlen sind positiv

Das Nationale Center für Umwelt und Energie (DCE), das für die Überwachung der Gewässer zuständig ist, weist in seinem neuesten Zustandsbericht allerdings darauf hin, dass seit Inkrafttreten des ersten Wasserschutzplanes die Nährstofffrachten der Fließgewässer deutlich vermindert worden sind. Seit 1989 habe sich der Gehalt an Stickstoffnährsalzen um 46 Prozent verringert. Bei Phosphornährsalzen um 42 Prozent. Hier habe der Ausbau der Klärwerke Wirkung gezeigt. Von 1990 bis 2016 habe sich auch die Ausschwemmung dieser Nährsalze, die Algenwachstum und Sauerstoffschwund auslösen, vom Land ins Meer um  45 Prozent vermindert.

Ein anderer Fachmann für Wasserumweltschutz, Prof. Jørgen E. Olesen von der Uni Aarhus,  hat berechnet, dass man  in  Dänemark nicht um eine Stilllegung landwirtschaftlich genutzter Flächen herumkomme, wenn  man die Nährstoffbelastung zur Erreichung der Ziele des Gewässerschutzes erreichen wolle. Als effektivste Maßnahme sehe er die Wiederherstellung von Feuchtgebieten, vor allem feuchten Autälern, die Nährstoffe vor der Ausschwemmung in  Küstengewässer zurückhielten. 

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