Kommunal- und Regionswahl

Forscher: Nicht-wählende EU-Bürger machen einen großen Unterschied

Forscher: Nicht-wählende EU-Bürger machen einen großen Unterschied

Forscher: Nicht-wählende EU-Bürger machen einen großen Unterschied

Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: dpa

So viele EU-Bürger wie nie zuvor dürfen Ende November ihre Stimme bei der dänischen Kommunal- und Regionswahl abgeben. Doch nur die wenigsten tun dies. Dies mache einen großen Unterschied aus, meint ein Experte.

Überall in Dänemark zieren Wahlplakate die Lampenmasten an den Straßen – der Kommunalwahlkampf ist in vollem Gange.

Wenn am 21. November die Wahllokale in Dänemark öffnen, dürfen so viele EU-Bürger wie nie zuvor ihr Stimmen bei der Kommunal- und Regionswahl abgeben.

Seit der vergangenen Wahl von 2013 ist der Anteil stimmberechtigter EU-Bürger in Dänemark um 32 Prozent gestiegen. Das zeigt eine neue Analyse des Kommunalverbandes KL (Kommunernes Landsforening)

Der größte Teil kommt mit rund 31.000 Stimmberechtigten aus Polen. Danach folgen Rumänen und Deutsche mit rund 21.700 Bürgern.

Schwache Wahlbeteiligung

Doch nur wenige der Einwanderer geben ihre Stimme ab. In der Kommune Ringsted, wo bei dieser Wahl rund doppelt so viele EU-Bürger im Vergleich zu 2013 ihre Stimme abgeben können, lag die Wahlbeteiligung von polnischen Bürgern bei 14,8 und von rumänischen bei 13,8 Prozent. Es sei für viele nicht relevant zu Wählen, weil sie genau wissen, dass sie nur übergangsweise hier wohnen werden, sagt der Bürgermeister der Kommune, Henrik Hvidesten, zur Nachrichtenagentur Ritzau.

Wahlforscher Kasper Møller Hansen von der Kopenhagener Universität meint, dass die mangelnde Wahlbeteiligung der europäischen Bürger einen großen Unterschied macht. „Sie stimmen deutlich seltener ab als die Dänen und ziehen damit die Wahlbeteiligung deutlich nach unten. Es handelt sich dabei um eine Gruppe, die nur zum Arbeiten hier ist und sich nicht niederlassen will. Daher liegt ihr Fokus sowohl politisch als auch sprachlich auf ihrem Heimatland“, so der Forscher.

Aus diesem Grund versucht der Rat für ethnische Minderheiten mit Informationsmaterial in verschiedenen Sprachen, die EU-Bürger davon zu überzeugen, am 21. November zur Wahl zu gehen.

Mehr lesen