Sommerhausbesitzer

Wer selbst vermietet, bekommt weniger

Wer selbst vermietet, bekommt weniger

Wer selbst vermietet, bekommt weniger

Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Sommerhaus
Foto: Cornelius von Tiedemann

Es soll steuerlich attraktiver werden, sein Sommerhaus zu vermieten. Doch nur dann, wenn eine Agentur dazwischengeschaltet ist. Wer selbst vermietet, bekommt weniger Freibetrag. Und das hat einen Grund.

Wie berichtet, hat sich eine breite Mehrheit im Folketing – ausgenommen die linke Einheitsliste – auf eine deutliche Erhöhung des Freibetrags für Einkünfte aus der Sommerhausvermietung von jährlich 21.800 auf 40.000 Kronen geeinigt. Wie die Tageszeitung Politiken jetzt berichtet, gilt diese Regelung jedoch nur für Sommerhausbesitzer, die ihre Immobilie über eine Agentur vermieten.

Wer sein Sommerhaus in eigener Regie vermietet, bekommt bisher einen Freibetrag von 11.000 Kronen zugesprochen. Und das bleibt auch nach den neuen Regeln so. Wer allerdings eine Agentur dazwischenschaltet, dem standen bisher (2018) laut Steuerbehörde Skat 21.900 Kronen Freibetrag zu. Dieser wird nun auf 40.000 Kronen angehoben.

Damit soll ein noch stärkerer Anreiz geschaffen werden, sein Haus nicht selbst – und möglicherweise unter der Hand – zu vermieten. Die Kontrolle bei Sommerhausvermietungen gestaltet sich für die Behörden nämlich äußerst schwierig.
 

„Ich bin mir die ganze Zeit darüber im Klaren gewesen, dass Bürger sich zurecht schlecht behandelt  und mit Misstrauen begegnet fühlen, weil sie ihre Einnahmen angeben und ihre Steuern bezahlen. Doch die Wahrheit ist einfach, dass dies sehr wenige tun“, sagt Steuerminister Karsten Lauritzen (Venstre) zu Politiken. „Auf dem Markt gibt es sehr viel Schwarzgeld, man kann also sagen, dass die gesetzestreuen Bürger einen Preis im Dienste des Großen und Ganzen zahlen“, so der Minister weiter.

Kim Juhl, Vorsitzender beim  Verband der dänischen Sommerhausbesitzer, meint, dass nicht Steuerhinterziehung der Antrieb sei, Sommerhäuser selbst zu vermieten – sondern, dass die Honorare der Agenturen sie abschrecken. „Jetzt reicht die Regierung den großen Agenturen, die ohnehin schon das Geld schaufeln, eine getarnte Subvention“, sagt er. 30 bis 40 Prozent der Mieteinnahmen würden die Agenturen einstecken, sagt er.

 

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