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Post erwägt, Randgebiete auszuklammern

Post erwägt, Randgebiete auszuklammern

Post erwägt, Randgebiete auszuklammern

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Kopenhagen/Apenrade
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Postnord
Foto: Scanpix

Postnord muss Briefe in allen Landesteilen zu einheitlichen Preisen zustellen. Das kriselnde Unternehmen will das nun möglicherweise ändern – doch im Folketing stoßen die Pläne auf Ablehnung.

PostNord bekommt vom Staat eine Milliarden-Finanzspritze, um sich gesund zu schrumpfen und für die zukünftige Postverteilung fit zu machen. Seitens der Regierung wird dabei  großen Wert darauf     gelegt, dass die Post auch zukünftig ihrer Pflicht nachkommt, die Zustellung im ganzen Land regelmäßig und verlässlich zu gewähren. Das ist die sogenannte Beförderungspflicht.

Laut Jyllands-Posten hat man bei der kriselnden PostNord aber schon daran gedacht, ob man für Randgebiete nicht ein Sonderporto fordern soll, um kostendeckend wirtschaften zu können. Es sei ja schließlich billiger, einen Brief in der Kopenhagener City von A nach B zu bringen, als diesen in die „tiefste“ Provinz oder gar auf eine Insel zu bringen.

Dies Provinz-Porto ist nur einer von mehreren Vorschlägen, die man bei PostNord angedacht hat, und man meint pro Jahr rund 85 Millionen Kronen sparen zu können, indem man den Service für Randgebiete verringert. Höheres Porto und gar keine Postverteilung auf Inseln – das sind Vorschläge auf einer geheimen Liste, die Jyllands-Posten eingesehen hat. Diese Pläne bekommen auf Christiansborg aber eine klare Abfuhr. Unter anderem wehren sich DF und Sozialdemokraten gegen ein solches Modell.

PostNord-Vorsitzender Jens Moberg möchte über diese Pläne aber weiterhin mit den Politikern  im Folketing in den Dialog treten. Er lobt dabei, dass diese den Vorschlägen der Post im Laufe der  Jahre immer gelauscht hätten.

Die Beförderungspflicht werde für die Post eine ökonomische Last, wenn man gleiche Preise  im ganzen Land behalten wolle/müsse, so Jens Moberg. Es sei aber eine politische Entscheidung, ob diese Preispolitik auch noch in zehn Jahren gelten soll. Für die Post sei das aber eine wichtige Kostenfrage, die geklärt werden müsse.

Der postpolitische Sprecher der Sozialdemokraten, Christian Raberg Madsen, stellt klar, dass die Post sich nun auf die Umstellung konzentrieren sollte, die aktuell durch Subventionen unterstützt worden sei. Das Postgesetz sei da nicht der Kardinalpunkt, um das Postgeschäft wieder wirtschaftlich zu machen.

Sein DF-Kollege Henrik Brodersen klipp und klar: „Wir sollen keine unterschiedlichen Preise haben. PostNord müsste doch selbst hören könne, wie  schwachsinnig das klingt.“

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Gerrit Hencke
Gerrit Hencke Journalist
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