Integration

Nur wenige dänische Unternehmen nutzen Boni für Flüchtlinge

Nur wenige dänische Unternehmen nutzen Boni für Flüchtlinge

Nur wenige dänische Unternehmen nutzen Boni für Flüchtlinge

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Foto: dpa

Durch Bonuszahlungen hat die Politik versucht, Unternehmern die Beschäftigung von Flüchtlingen schmackhaft zu machen. Doch das Interesse in der dänischen Wirtschaft ist gering.

15.000 oder 20.000 Kronen gibt es im Rahmen des sogenannten Unternehmensbonus pro beschäftigtem Flüchtling. Doch nur wenige Unternehmen in Dänemark interessieren sich für diese und andere Bonusordnungen, berichtet DR P4 Kopenhagen.

Seit Einführung der Regelung im Januar sind lediglich 250 dieser Boni für Unternehmen, die einen Flüchtling in einem regulären Arbeitsverhältnis beschäftigen ausgezahlt worden. Das zeigen die jüngsten Zahlen der Behörde für internationale Rekrutierung und Integration.

Bent Greve, der an der Uni Roskilde auf dem Gebiet Integration und Arbeitsmarkt forscht, hält das für äußerst wenige. „Das ist alles andere als ein Erfolg. Man muss das ja im Verhältnis zu den fast 7.500 Flüchtlingen sehen, die 2016 nach Dänemark gekommen sind und die auf den Arbeitsmarkt sollen“, sagt er zu DR P4 Kopenhagen.

Er meint, dass die Regelung entweder nicht bekannt genug sei – oder zu schwer verständlich. Eines der privaten Unternehmen, das das bestätigt, ist das Serviceunternehmen Renell in Hillerød, wo vier Boni ausgezahlt wurden.

„Wir beschäftigen etwa 30 Flüchtlinge und ich habe letztlich für alle zusammen beantragt, weil ich die Regeln nicht durchschaut habe. Vier der Anträge wurden uns bewilligt“, sagt Betriebsleiterin Eva Hummelshøj dem Radiosender. Und die Firma will in Zukunft auf die Boni durch die Regelung verzichten – wenngleich kein anderes Unternehmen in der Hauptstadt so sehr davon Gebrauch gemacht hat.

„Seit Juni haben wir eine Menge Flüchtlinge gehabt, für die wir Zuschüsse beantragen könnten, aber das braucht zu viel Papierkram, deshalb habe ich entschieden, den Bonus nicht wieder zu beantragen. Und er hat auch keinerlei Auswirkung darauf, wie viele Flüchtlinge wir einstellen“, sagt Hummelshøj.

Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, dass die Hälfte aller Flüchtlinge im Land bis 2020 in Arbeit sind. Im zweiten Quartal 2017 waren es 24,4 Prozent, so die Statistikbehörde Danmarks Statistik.

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