Seit Jahren Verluste

Aldi-Chef: „Billig sein ist nicht genug“

Aldi-Chef: „Billig sein ist nicht genug“

Aldi-Chef: „Billig sein ist nicht genug“

Kopenhagen
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Foto: dpa

Finn Tang soll Aldi in Dänemark wieder profitabel machen. Er hat bereits Mängel erkannt, bei denen er nun ansetzen will.

Aldi macht in Dänemark seit Jahren Verluste. Seit 2009 ist es dem Ableger des deutschen Unternehmens Aldi Nord nicht gelungen, schwarze Zahlen zuschreiben. Der seit vier Monaten an der Spitze stehende Aldi-Chef in Dänemark, Finn Tang, will dies nun ändern. Niedrige Preise zu haben, sei dafür allerdings nicht ausreichend, sagt er. „Aldi ist seit 40 Jahren am Markt und war im Vergleich zu anderen Geschäften immer am günstigsten oder zweitgünstigsten. Wenn dies allein die Kriterien für Erfolg wären, müssten wir mehr Marktanteile besitzen, als wir derzeit haben“, sagt Tang zum Wirtschaftsmagazin Børsen.

Nur drei Prozent Marktanteile

Aldi besitzt in Dänemark heute drei Prozent der Anteile des Lebensmittelmarktes. Dies sei nicht genug, um Geld zu verdienen, sagt der Chef. „Wollen wir diese Entwicklung umkehren, müssen wir mehr Leute in unsere Geschäfte locken. Dafür reicht es nicht, nur am billigsten zu sein.“

Laut Analysefirma Retail Institut Scandinavia erzielt jedes Aldi-Geschäft in Dänemark pro Jahr einen Umsatz von durchschnittlich 23 Millionen Kronen. Das ist deutlich weniger als die Konkurrenten von Netto und Rema 1000, von denen die Filialen laut Studie 45 Millionen und 54 Millionen Kronen im Jahr umsetzen.

Fokus wieder auf Lebensmittel

Um den Umsatz auch in seinen Geschäften zu steigern, will Finn Tang künftig den Fokus wieder vermehrt auf Lebensmittel setzen. Seiner Meinung nach habe man bisher zu sehr auf sogenannte Non-Food-Artikel gesetzt, doch dies seien nicht die Produkte, wegen denen die Leute jede Woche einkaufen gehen, sagt Tang.

Er bringt bereits Erfahrung aus der Branche mit. Innerhalb von 15 Jahren gelang es ihm mit der deutschen Lebensmittelkette Lidl, 100 Läden in Dänemark zu eröffnen und diese profitabel zu machen. Dies will er nun auch mit Aldi schaffen, das alleine 2016 bei einem Umsatz von 3,7 Milliarden Kronen einen Verlust von 243 Millionen Kronen machte.

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