Anlagen

Dänische Pensionskassen ernten für ihre Investitionen in Tesla Kritik

Dänische Pensionskassen ernten für ihre Investitionen in Tesla Kritik

Dänische Pensionskassen ernten für ihre Investitionen in Tesla Kritik

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Dänische Pensionskassen haben in Tesla-Aktien investiert. Foto: Scanpix

Es ist nicht vertretbar, dass Pensionskassen mit Gewerkschaftsleitern in den Vorständen in eine Firma wie Tesla investieren, meint ein Professor.

Acht dänische Pensionskassen haben zusammen rund 140 Millionen Kronen in den amerikanischen E-Autokonzern Tesla investiert. Das zeigt ein Bericht der gewerkschaftsnahen Zeitschrift Ugebrevet A4.

Diese Investitionen wurden getätigt, obwohl Tesla seinen Mitarbeitern die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft verbietet, geringere Löhne zahlt und viel Ärger mit Arbeitsunfällen hat. Und das geht einfach nicht, meint der Professor und Experte im Bereich Arbeitsmarkt, Henning Jørgensen.

„In meinen Augen müssten die Pensionskassen ihre Investitionen aus einer Gesellschaft, die ihre Mitarbeiter unterdrückt, mit sofortiger Wirkung zurückziehen“, sagt Jørgensen zu Ugebrevet A4. Er meint, dass eine Gewerkschaft nicht Geld in einen Betrieb investieren kann, der das Recht zur Organisation der Mitarbeiter nicht akzeptiert.

Schlechtes Gewissen

Der Vorsitzende der Gewerkschaft HK, Kim Simonsen, ist zugleich auch stellvertretender Vorsitzender der Pensionsgesellschaft Sampension – die 16 Millionen Kronen in Tesla investiert hat. Obwohl das ein kleiner Betrag im Vergleich zum Gesamtvermögen der Pensionskasse von 300 Milliarden Kronen ist, hat Simonsen ein schlechtes Gewissen angesichts der Tesla-Investition.

„Das Pensionsgeld der HK-Mitglieder sollte nicht für die Unterstützung von schlechteren Arbeitsbedingungen benutzt werden – ganz im Gegenteil. Das Geld sollte eigentlich dafür gebraucht werden, Tesla unter Druck zu setzen und bessere Bedingungen für ihre Mitarbeiter zu schaffen“, erklärt Simonsen zu Ugebrevet A4.

Die Pensionskasse Pension Danmark, die unter anderem die Mitglieder der Gewerkschaften 3F und Dansk El-Forbund vertritt, hat Tesla-Aktien im Wert von 47 Millionen Kronen. Auch sie will nun mit ihrem Geld Tesla unter Druck setzen, versichert der Direktor der Pensionskasse, Jens-Christian Stougaard. „Im vergangenen August haben wir mit Tesla Gespräche über Arbeitnehmerrechte geführt“, so Stougaard.

Mehr lesen