Flexibler Arbeitsmarkt

Analyse: Dänemark EU-weit am besten darin, Arbeitslose wieder in Jobs zu bringen

Analyse: Dänemark EU-weit am besten darin, Arbeitslose wieder in Jobs zu bringen

Analyse: Dänemark EU-weit am besten darin, Arbeitslose wieder in Jobs zu bringen

Kopenhagen
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Foto: dpa

40 Prozent aller Arbeitslosen in Dänemark kamen Mitte letzten Jahres innerhalb eines Quartals wieder in Jobs. Experten loben den flexiblen Arbeitsmarkt, sehen diesen aber auch in Gefahr.

Vier von zehn dänischen Bürgern, die im zweiten Quartal 2017 arbeitslos waren, hatten drei Monate später wieder einen Job. Das zeigen neue Zahlen der dänischen Statistikbehörde „Danmarks Statistik“, die vom Gewerkschaftsblatt 3F ausgewertet wurden.

In Dänemark kommen 40 Prozent der Arbeitslosen innerhalb eines Quartals wieder in Arbeit. Das ist das beste Ergebnis aller EU Länder, von denen Zahlen dazu vorliegen. Die meisten anderen EU-Staaten liegen zwischen 10 und 30 Prozent. Deutschland hat keine Daten dazu angegeben.

Der Arbeitsmarktforscher Per Kongshøj Madsen sagt, dass dieses Ergebnis für die Flexibilität in Dänemark spricht. „Die Zahlen zeigen, dass wir eine hohe Mobilität außerhalb und innerhalb des Arbeitsmarktes haben. Das Besondere an Dänemark ist, dass die Unternehmen niedrige Barrieren haben, was das Einstellen und Entlassen von Mitarbeitern betrifft. Hinzu kommt eine aktive Arbeitsmarktpolitik“, so der Experte zum Fachblatt 3F.

Flexibelster Arbeitsmarkt

Eine frühere Analyse der gewerkschaftlichen Denkfabrik AE (Arbejderbevægelsens Erhvervsråd) hat gezeigt, dass Dänemark den flexibelsten Arbeitsmarkt in der ganzen EU hat – und weltweit an sechster Stelle steht.

3F-Chefökonom Frederik I. Pedersen sieht Dänemarks Führungsposition allerdings in Gefahr. „Die Zeit, in der Arbeitslose Tagegeld bekommen, wird kürzer, und auch andere Leistungen des Systems werden verringert. Ein größeres Ungleichgewicht zwischen Sicherheit und Flexibilität kann das Modell unter Druck setzen, sodass das künftig längere Kündigungsfristen und höhere Abfindungen erforderlich sind. Dies führt wiederum zu einem unflexibleren Arbeitsmarkt“, so Pedersen.

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