Kommunalwahl 2017

Rote Parteien haben deutlich mehr weibliche Kandidaten als das blaue Lager

Rote Parteien haben deutlich mehr weibliche Kandidaten als das blaue Lager

Rote Parteien haben deutlich mehr weibliche Kandidaten als das blaue Lager

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Trine Torp
Trine Torp (SF). Foto: SF

Von gleichmäßiger Verteilung zwischen Männern und Frauen kann bei der Kommunalwahl keine Rede sein: Nur 32 Prozent der Kandidaten der großen Parteien sind weiblich. Bei der Liberalen Allianz sind es sogar nur 21 Prozent – bei SF immerhin 46 Prozent.

Sämtliche Folketingsparteien, für die Kandidaten bei den Kommunalwahlen antreten, haben mehr männliche als weibliche Kandidaten ins Rennen geschickt. Weniger als ein Drittel – 31,8 Prozent – sind weiblich.

Doch die Unterschiede zwischen den Parteien sind immens, Besonders bei den bürgerlichen Parteien treten auffällig wenige Frauen an. Das zeigen Berechnungen von Altinget.

Die weiblichste Partei sind die Volkssozialisten (SF) mit 46 Prozent Frauenanteil. Bei der Liberalen Allianz (LA) sind es mit 21 Prozent die wenigsten.

Die gleichstellungspolitische Sprecherin bei LA, May-Britt Kattrup, nimmt das jedoch gelassen: „Für uns ist es am wichtigsten, dass es die Fähigsten und Engagiertesten sind, die kandidieren. Sie werden ja keine guten Kandidaten, nur weil wir hingehen und einige Frauen überreden, die eigentlich keine Lust haben“, sagt sie. Es wäre ja dumm, dass männliche Kandidaten dann ausscheiden müssten, „nur weil sie Männer sind“. Eine gleichmäßige Verteilung der Geschlechter sei für LA unwichtig, weil es bei der Gleichberechtigung lediglich darum gehe, gleiche Möglichkeiten zu schaffen, so Kattrup.

Ihre Kollegin Trine Torp von den Volkssozialisten sieht das anders. „Wenn wir feststellen, dass es ein Ungleichgewicht gibt, fordern wir dazu auf, dass wir die nötigen Kandidaten bekommen“, sagt sie. Es gebe aber keine Quoten.

In Dänemark hat sich die Geschlechterverteilung in der Kommunalpolitik seit den 1970er Jahren kaum verändert. Doch der Anteil von 31,8 Prozent Frauen in 2017 ist der höchste Wert in der dänischen Geschichte.


Anteil weiblicher Kandidaten für die Kommunalwahl 2017

  • SF: 46 Prozent
  • Einheitsliste: 42 Prozent
  • Alternative: 41 Prozent
  • Radikale Venstre: 34 Prozent
  • Sozialdemokratie: 31 Prozent
  • DF: 29 Prozent
  • Venstre: 28 Prozent
  • Konservative: 27 Prozent
  • LA: 21 Prozent

Quelle: Altinget

Übrigens: Die Schleswigsche Partei (SP), die in den vier nordschleswigschen Kommunen antritt, erreicht eine Quote von 31 Prozent weiblichen Kandidaten.

 

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