Post

Öffentliche Institutionen kehren Postnord den Rücken

Öffentliche Institutionen kehren Postnord den Rücken

Öffentliche Institutionen kehren Postnord den Rücken

jt/ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Scanpix

Während die Politiker Dänemarks versuchen, den Briefzusteller Postnord zu retten, hat selbst das dänische Parlament Folketinget dem Briefzusteller den Rücken gekehrt. Sie und andere öffentliche Institutionen, wie die Region Mitteljütland und der öffentlich-rechtliche TV-Sender Danmarks Radio (DR), versenden Briefe mit dem Zusteller Bladkompagniet.

Die transportpolitischen Sprecher mehrere Parteien arbeiten hart daran, Postnord vor einem finanziellen Zusammenbruch zu retten. Doch zugleich hat das Folketing dem kriselnden staatlichen Briefzusteller den Rücken gekehrt. Bladkompagniet verteilt seit jüngster Zeit die Briefe des Parlamentes.

Der Staat hat sich vor kurzem, mit Unterstützung des Folketinges, dafür entschieden, Postnord mit 1,4 Milliarden Kronen unter die Arme zu greifen. Doch bei der Verteilung von 120.000 Briefen an Erstwähler der bevorstehenden Kommunal- und Regionswahl hat sich das Folketing für den Briefzusteller Bladkompagniet entschieden – so auch andere öffentliche Institutionen, wie DR, ATP-Udbetaling Danmark oder die Region Mitteljütland.

Alleine sechs von zehn Briefen der DR-Rundfunkfgebühr (Lizenz) werden mit Bladkompagniet versendet. “Der Grund, warum wir Bladkompagniet statt Postnord verwenden, ist der Preis. Bladkompagniet ist billiger und wir müssen die Lizenzgelder verantwortungsbewusst verwalten”, so die DR-Abteilungsleiterin des Lizenzservice, Rikke Sloth, gegenüber der Tageszeitung Politiken.

Der Kommunikationschef des Folketinget, Søren Væver, erklärt, dass alle Unternehmen die Aufgabe der Briefzustellung der “Erstwähler-Briefe” anbieten können. “Die Regel besagt, dass die freie Konkurrenz vor den Anliegen des Staates kommen soll. Hätten wir in der Ausschreibung geschrieben, dass Postnord gewählt werden sollte, dann hätten wir verklagt werden können”, so Væver.

Nach der Ausschreibung, die einen Wert von rund sechs Millionen Kronen hatte, wurde ein Unternehmen gewählt, dass Bladkompagniet als Zusteller nutzt.

Mehr lesen

Leitartikel

Gerrit Hencke
Gerrit Hencke Journalist
„Wenn der Brief zum Luxusartikel wird“