Staatliche Arbeitsplätze

Sophie Løhde: Wir verlegen Jobs – nicht Mitarbeiter

Sophie Løhde: Wir verlegen Jobs – nicht Mitarbeiter

Sophie Løhde: Wir verlegen Jobs – nicht Mitarbeiter

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Innovationsministerin Sophie Løhde (Venstre). Foto: Scanpix

Vor einem Monat verkündete die Regierung, dass sie weitere knapp 2.000 Arbeitsplätze aus dem Raum Kopenhagen abziehen wird. Innovationsministerin unterstreicht, dass dieser Umzug viel kostet.

Die für die Ausflaggung staatlicher Jobs federführend zuständige  Innovationsministerin Sophie Løhde (Venstre) bedauert zwar, dass viele Mitarbeiter nicht mit ihrem Arbeitsplatz von Kopenhagen in die Provinz umziehen. Aber die Ministerin  der blauen Løkke-Regierung macht auch deutlich, dass man mit der Ansiedlung staatlicher Institutionen ja nicht primär Mitarbeiter, sondern Jobs verlegen wolle.

Vor einem Monat verkündete die Regierung,  dass sie weitere knapp 2.000 Arbeitsplätze aus dem Raum Kopenhagen abziehen wird. Dabei melden die Gewerkschaften, dass eine steigende Zahl von Mitgliedern Hilfe suchen, weil sie ihre Job-Situation nicht überschauen können.

Der Tenor: Familie, Freunde, Netzwerk – all das könne man nicht in Kopenhagen zurücklassen oder einfach austauschen, um in Jütland den ausgeflaggten Job zu behalten. Diese Reaktion sei völlig natürlich, so Sophie Løhde gegenüber Politiken. Sie habe nie die Erwartung gehabt, dass alle Mitarbeiter mit ihrer Aufgabe umziehen würden. Sie habe tiefsten Respekt davor, dass es viele Dinge im Leben gibt, weshalb man nicht mit umziehen will.

„Wir verlegen Arbeitsplätze – nicht Mitarbeiter. Wir würden sehr gerne an den Mitarbeitern festhalten und bieten daher auch viele Lösungen an für Pendler, für mehr Arbeit von zu Hause etc., damit sich die Mitarbeiter erst einmal ein Bild von ihrem neuen Standort machen können, bevor sie sich entscheiden“, so die Ministerin.

Zugleich hat die Regierung auch finanzielle Lösungen für Mitarbeiter, die einen anderen Karriereweg einschlagen wollen als den Umzug. Für Kompetenzklärung und -entwicklung seien statt bisher 15.000 nun 25.000 Kronen  pro Kopf vorgesehen. Bei den bisher ausgeflaggten Jobs haben  rund 24 Prozent der Mitarbeiter den Umzug auch privat mitgemacht oder sie pendeln. Ob das eine hohe Quote sei, hänge vom Gesichtspunkt ab, so Ministerin Løhde zu Politiken. Sie hält aber 24 Prozent für eine gute Quote.

Bei einem solchen Vorhaben müsse man einen langen Atem haben und auch in Kauf nehmen, dass eine Institution periodisch etwas an Flughöhe verliere. Daher müsse man am Anfang viele Kräfte und Ressourcen investieren, um das nötige Wissen aufzubauen.

Mehr lesen

Ukraine-Krieg

Ecco bricht Schweigen zum Schutz der Angestellten

Tondern/Bredebro Die Unternehmensführung des nordschleswigschen Schuhkonzerns Ecco verteidigt die eigenen Geschäftsaktivitäten in Russland nach zwei Jahren des Schweigens in einer Pressemitteilung. Dies geschieht, nachdem der Venstre-Politiker Jan E. Jørgensen Ecco-Mitarbeitende mit Kollaborateuren des Zweiten Weltkriegs verglich, und die Angestellten dazu aufforderte, zu kündigen oder anderweitig gegen die Firmenpolitik zu protestieren.

Sportjournalist des Jahres 2023

Jens Kragh Iversen bei Preisvergabe in den Top 5: „Eine große Ehre“

Frederiksberg „Nordschleswiger“-Sportjournalist Jens Kragh Iversen ist am Freitagabend zu einem der fünf Sportjournalisten des Jahres 2023 in Dänemark gekürt worden. Für den ganz großen Wurf hat es am Ende allerdings nicht gereicht. Dass er vom Verbund der dänischen Sportjournalisten überhaupt in die engere Auswahl gewählt wurde, ist für den 53-Jährigen sowohl eine Überraschung als auch eine ganz besondere Ehre.