Fangquoten

Neue Fischereiabsprache: Verschärfte Kontrolle soll „Quotenkönige“ verhindern

Neue Fischereiabsprache: Verschärfte Kontrolle soll „Quotenkönige“ verhindern

Neue Fischereiabsprache: Verschärfte Kontrolle soll „Quotenkönige“ verhindern

jt/ritzau
Kopenhagen
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Foto: Scanpix

Sämtliche Parteien des dänischen Parlaments Folketinget haben sich auf eine neue Fischereiquote mit verschärften Regeln, Kontrollen und Sanktionen geeinigt. Ein Verein prüft nun Gegenmaßnahmen.

Die dänische Regierung und alle Parteien des Folketinget konnten in einer neuen Fischereiabsprache sicherstellen, dass die dänischen Fangquoten nicht nur einer kleinen Handvoll Auserwählten, den sogenannten „Quotenkönige“, zukommen.

Die Absprache soll demnach durch verschärfte Regeln, Kontrollen und Sanktionen sicherstellen, dass die Quoten gerecht verteilt werden. „Durch die neue Absprache sorgen wir für ein gewisses Gleichgewicht in der dänischen Fischerei“, sagt die dänische Fischereiministerin, Karen Ellemann (Venstre).

Das neue Abkommen wurde vereinbart, weil der dänische Rechnungshof (Rigsrevisionen) und die Staatsrevisoren im August die Verwaltung der Fischereiquoten von 2003 bis 2007 der Umwelt- und Nahrungsmittelbehörde kritisierten.

Nun werden Schlupflöcher der Vorschriften gestrichen, die es den „Quotenkönige" ermöglichte große Fänge an Land zu holen, die rein formell als Quoten anderer Fischer verbucht wurden.

Darüber hinaus soll eine generelle Meldepflicht eingeführt werden. Diese soll für alle Quotenbesitzer gelten, die wirtschaftlich in Betriebe oder auch in Personen, die im Besitz von Quoten sind,  investiert haben. „Wir wollen uns einen Überblick über die finanzielle Lage in der dänischen Fischerei verschaffen. Dadurch können wir sehen, was überhaupt in der Fischerei vor sich geht“, so Ellemann.

Die neue Absprache wird im kommenden Jahr bis zum 1. Januar 2019 laufend eingeführt werden.

„Quotenkönige“ überlegen Entschädigungsverfahren

Nachdem die neue Fischereiabsprache bekannt gegeben wurde, überlegt der Verein (Danmarks Pelagiske Producentorganisation), der die 14 größten dänischen Industriefangschiffe vertritt, den Staat auf Entschädigung zu verklagen.

„Mir scheint es, dass die Politiker bei der neuen Absprache sehr kreativ bezüglich der Regeln gewesen sind. Wir werden die neue Absprache juristisch analysieren und überlegen dann, ob wir ein Entschädigungsverfahren einleiten werden“, so der Direktor von Danmarks Pelagiske Producentorganisation, Esben Sverdrup Jensen, gegenüber Berlingske Business.

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