Steuersünder im Ausland

Politiker wollen die Adressen von Steuerflüchtlingen haben

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jt/ritzau
Kopenhagen
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Steuerminister Karsten Lauritzen (Venstre). Foto: Scanpix

Personen, die dem dänischen Staat Geld schulden, können ins Ausland auswandern, ohne eine Adresse anzugeben. Das wollen die Politiker nun ändern.

8,1 Milliarden Kronen: So viel Geld schulden rund 100.000 dänische Staatsbürger, die sich ins Ausland abgesetzt haben, dem dänischen Staat. Damit die Steuerbehörde Skat eine Chance hat, das Geld auch im Ausland eintreiben zu können, sollen Auswanderer beim Verlassen des Landes ihre neue Adresse angeben, meinen der dänische Steuerminister Karsten Lauritzen (Venstre) und der steuerpolitische Sprecher der Sozialdemokraten, Jesper Petersen.

„Es ist wichtig, die Möglichkeiten zur Geldeintreibung Skats unter Auslandsdänen zu verstärken“, sagt der Steuerminister. „Doch wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass eine solche Regel schwer zu handhaben ist, weil ein Schuldner jederzeit aus Dänemark ausreisen kann“, so Lauritzen.

Er bekommt Unterstützung von Jesper Petersen. „Die Behörden über die neue Adresse zu informieren, kann nicht alleine das Geld eintreiben. Wir brauchen zudem eine länderübergreifende Zusammenarbeit“, sagt er. Für ihn ist es "unfassbar", dass Personen, die Steuerschulden haben, einfach das Land verlassen können und dann der Gesellschaft die Rechnung überlassen.

Steuerminister Lauritzen möchte nun den Vorschlag nun weiter diskutieren.

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