Kriminalität

Junge Männer heute seltener straffällig als vor zehn Jahren

Junge Männer heute seltener straffällig als vor zehn Jahren

Junge Männer heute seltener straffällig als vor zehn Jahren

Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Das Sonderburger Gericht. Foto: Archivbild: DN

Von 1.000 im Jahr 1995 geborenen Männern sind 157 verurteilt worden – dreimal häufiger als Frauen.

Wie in den vorangegangenen fünf Jahren hat sich 2016 in Dänemark der Trend fortgesetzt, dass die jüngere Generation weniger Straftaten begeht als Altersgenossen in früheren Jahrzehnten. Die dänische Statistikbehörde, Danmarks Statistik, hat neue Daten zur Kriminalität veröffentlicht, die zeigen, dass von 1.000 jungen Männern des Geburtsjahrgangs 1995 genau 157 wegen eines kriminellen Vergehens vor Vollendung ihres 21. Lebensjahr verurteilt worden waren. Das sind deutlich weniger Verurteilungen als bei den jüngeren Männern, die zwischen 1986 und 1990 geboren worden sind.  In diesen Jahrgängen waren rund 250 Verurteilungen pro 1.000 Einwohner registriert worden.

Auffallend ist, dass bei den Frauen deutlich weniger in jungen Jahren vor dem Richter standen und wegen Straftaten verurteilt worden sind. Vom Jahrgang 1995 hatten von 1.000 Frauen nur 53 eine Verurteilung bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres erleben müssen. Allerdings blieb hier die Rate der Straffälligkeit mit Verurteilung fast gleich im Vergleich zu den Geburtsjahren 1986 bis 1990.

Die Statistiker haben aber auch festgestellt, dass  sich hinter dem Rückgang der Verurteilungen keine durchgängige Abkehr von Straftaten verbirgt.
Es wurde notiert, dass unter den Personen des Jahrgangs 1995, die verurteilt wurden, immerhin ein Anteil von 14 Prozent eine oder mehr Verurteilungen   erlebt hatte.

Unter den 20-Jährigen waren im Jahr 2016 immerhin neun Prozent der Männer mindestens einmal wegen einer Straftat verurteilt worden. Bei den gleichaltrigen Frauen waren es unter vier Prozent.

Aus der Statistik lässt sich auch ablesen, dass von den verurteilten jungen Männern 2016 ein Anteil von 16 Prozent eine Strafe mit Haft ohne Bewährung erhalten hatten. In 30 Prozent der Fälle waren sie mit einer Bewährungsstrafe davongekommen und 45 Prozent bekamen ein Bußgeld auferlegt. Bei den Frauen hatten nur drei Prozent eine Freiheitsstrafe absitzen müssen. 18 Prozent waren mit einer Bewährungsstrafe davongekommen. In zehn Prozent der Fälle gab es anderweitige Sanktionen, unter anderem Dienst in sozialen Einrichtungen.

Mehr lesen