Gesellschaft

Gespräche und Gutscheine helfen, Jugendliche von Drogen fernzuhalten

Gespräche und Gutscheine helfen, Jugendliche von Drogen fernzuhalten

Gespräche und Gutscheine helfen, Jugendliche von Drogen fernzuhalten

Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: dpa

Eine von vier getesteten Methoden ist besonders effektiv. Nach neun Monaten waren 50 Prozent der Jugendlichen drogenfrei. Die Kinder- und Sozialministerin ist begeistert und fordert dazu auf, die Behandlung weiter zu verbreiten.

Eine neue Behandlungsmethode aus Gesprächen, Gutscheinen und SMS-Erinnerungen hält Jugendliche besonders effektiv vom Drogenkonsum ab.

Das zeigt eine neue Evaluierung von verschiedenen Methoden, die das Zentrum für Alkohol- und Drogenforschung durchgeführt hat.

Vier verschiedene Behandlungsverläufe wurden getestet. Insgesamt nahmen 460 Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren aus neun dänischen Kommunen an dem Programm teil.

Die Hälfte ist nach neun Monaten drogenfrei

Es zeigte sich, dass besonders eine Behandlung sehr effektiv war und 50 Prozent der Jugendlichen nach neun Monaten drogenfrei waren.

Sie besteht aus individuellen Gesprächen, nach denen die Jugendlichen per SMS oder Anruf an den nächsten Termin erinnert werden. Nach jedem zweiten Gespräch erhalten sie einen Gutschein über 200 Kronen für einen Bereich, den die Jugendlichen gemeinsam mit ihrem Behandelnden selbst aussuchen. Ist die Behandlung mit Gesprächssitzungen beendet, folgen Gespräche per Telefon.

Diese Methode hat sich vor allem bei Jugendlichen mit psychischen Behandlungen bewährt, die sonst schwer vom Drogenkonsum abzuhalten sind. Von ihnen waren mit dieser Methode nach neun Monaten 38 Prozent der Teilnehmer drogenfrei. Bei den anderen Behandlungsverläufen waren es nur 21 Prozent.

Ministerin nimmt restliche Kommunen in die Pflicht

Kinder- und Sozialministerin Mai Mercado von den Konservativen freut sich über die positiven Ergebnisse und fordert die restlichen Kommunen auf, sich von der Behandlungsmethode inspirieren zu lassen. „Drogenkonsum hat enorme Konsequenzen für die Jugendlichen, daher ist es eine wesentliche Aufgabe, sie davon wegzubekommen, damit sie in ihrem Leben mit einer Ausbildung und einem Job weiterkommen“, so die Ministerin zur Nachrichtenagentur Ritzau.

Das Programm begann im Jahr 2012 und läuft noch bis 2018. Neben den Kommunen Fredericia, Herning, Holbæk, Odense, Randers, Silkeborg, Svendborg und Aarhus nimmt auch die nordschleswigsche Kommune Apenrade daran teil.

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