Nährstoffauswaschungen

Bei den Nachbarn keine Rezepte für Gewässerschutz

Bei den Nachbarn keine Rezepte für Gewässerschutz

Bei den Nachbarn keine Rezepte für Gewässerschutz

Kopenhagen
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Feuchtgebiete mit Schilfgürteln sind „Klärwerke“, die Nährstoffe abbauen und die Wasserqualität verbessern. Foto: Volker Heesch

Das Nationale Center für Nahrungsmittel und Landwirtschaft hat Maßnahmen gegen Nährstoffauswaschungen in sieben EU-Staaten geprüft. Das Ergebnis spricht für Dänemark.

In der seit Jahrzehnten in Dänemark andauernden Debatte über den Einsatz zum Gewässerschutz haben Vertreter der dänischen Landwirtschaftsverbände vielfach auf eine Benachteiligung der Bauern im eigenen Land im Vergleich zu Kollegen in europäischen Nachbarstaaten hingewiesen. Dabei ging es nicht nur um strengere Auflagen in Dänemark, die sich als Wettbewerbsnachteile zulasten der dänischen Landwirte bemerkbar machten. Auch hieß es mitunter,  in Deutschland oder den Niederlanden  gebe es  billigere Lösungen beim Gewässerschutz – und es gebe dort weniger Bürokratie. 

Nun hat das  Nationale Center für Nahrungsmittel und Landwirtschaft (DCA), das der Universität Aarhus angeschlossen ist, die Ergebnisse einer Untersuchung präsentiert, bei der Strategien zur Verringerung des  Stickstoff- und Phosphoreintrags in sieben europäischen Ländern unter die Lupe genommen worden sind. Es sollte dabei auch herausgefunden werden, ob es Alternativen zur bisherigen dänischen Linie gebe, den Einsatz von Stickstoffdünger zur Entlastung der Gewässer zu vermindern. Aus der Landwirtschaft war kritisiert worden, dass mit der Verringerung der Düngung mit stickstoffhaltigen Nährsalzen die Ernteerträge geringer ausfielen bzw. die Qualität von Feldfrüchten gefährdet werde.

 Die Untersuchung hat ergeben, dass es in den Ländern Deutschland, wo Schleswig-Holstein und Niedersachsen im Mittelpunkt standen, in den Niederlanden, Polen, Schweden und in Frankreich keine besseren Konzepte zur Verringerung der  Nährstoffauswaschung bzw. des Nährstoffeintrags in die Gewässer gebe als in Dänemark. In Dänemark arbeite man auf hohem wissenschaftlichen Niveau bei der Ausgestaltung der Maßnahmen. Auch die Genehmigungsverfahren seien eher für die Landwirte in den anderen Ländern  beschwerlicher als die in Dänemark. Lernen könne man aber teilweise von den Nachbarn, wenn es um den Dialog zwischen Bauern und Behörden geht.  Es sei auch empfehlenswert, wenn  bei Gewässerschutzkonzepten stärker auch  Aspekte wie die Stärkung der Diversität der Tier- und Pflanzenwelt, Jagd und Klimaschutz einbezogen werden. Vorgeschlagen wird, dass mehr individuelle Konzepte für einzelne Höfe zugelassen werden. 

 

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