Kriminalität

Schüsse auf Polizisten in Kopenhagen: Drei Festnahmen

Schüsse auf Polizisten in Kopenhagen: Drei Festnahmen

Schüsse auf Polizisten in Kopenhagen: Drei Festnahmen

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Foto: Scanpix

In Kopenhagen sind nach Schüssen auf ein ziviles Polizeifahrzeug auf Nørrebro drei Männer festgenommen worden. Am Freitag war von einem Motorroller aus das Feuer eröffnet worden. Der Verteidiger der Festgenommen spricht von einer Verwechslung.

Drei Männer mit Verbindungen zu einer Bande sind nach Schüssen auf ein Polizeifahrzeug in der Wohnsiedlung Mjølnerparken auf Nørrebro in Kopenhagen festgenommen worden. Am Freitagabend hatten Polizeibeamte in einem Zivilfahrzeug zwei junge Männer auf einem Motorroller verfolgt. „Sie hielten kurzzeitig an und gaben Schüsse auf den zivilen Polizeiwagen ab und verschwanden dann aus dem Gebiet“, heißt es in einer Pressemitteilung. Niemand wurde verletzt, das Fahrzeug wurde jedoch mehrfach getroffen.

Kurz nach der Schießerei wurden drei Männer im Strømdamsvej auf Østerbro festgenommen. Am Sonnabendmorgen war noch unklar, ob die Täter sich darüber im Klaren waren, dass sie auf ein Polizeifahrzeug geschossen haben. Dies sollten die Ermittlungen zeigen, so die Polizei.

In und um Kopenhagen herrscht derzeit ein gewalttätiger Konflikt zwischen zwei verfeindeten Banden, der zu mehreren Schießereien geführt hat. Es wird nicht ausgeschlossen, dass die Männer auf dem Motorroller davon ausgegangen waren, dass sie von verfeindeten Bandenmitgliedern verfolgt wurden.

Seit Juni hat es mehr als 30 Schießereien gegeben, bei denen mehrere Unbeteiligte verletzt wurden. Erst am Donnerstag vergangener Woche war eine schwedische Frau auf Nørrebro von Schüssen verletzt worden, ein ebenfalls unbeteiligter Mann erlitt einen Streifschuss.

Die Kopenhagener Polizei hat aufgrund der zahlreichen Zwischenfälle verschiedene Gefahrenzonen eingerichtet, wo die Beamten ohne begründeten Verdacht Taschen, Kleidung, Taschen und Fahrzeuge von Personen durchsuchen dürfen.

Bei einem Haftprüfungstermin in Kopenhagen am Sonnabend wurde angeordnet, dass die drei Festgenommenen im Alter von 18, 19 und 20 Jahren für drei Tage in Gewahrsam bleiben sollen, damit die Polizei Zeit hat, die Anzeige zu begründen. Für Untersuchungshaft bestehe derzeit keine Grundlage, so der Richter. Den Männern wird Mordversuch vorgeworfen.

Der Verteidiger der drei Festgenommenen sprach von „deutlichen Zeichen, dass sie die falschen Männer haben“. Die Polizei wollte am Sonnabend eine Verwechslung nicht ausschließen. Dies sollten die Ermittlungen nun zeigen.

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