Börse in Frankfurt

Dax verwandelt schwachen Tag doch in Gewinn

Dax verwandelt schwachen Tag doch in Gewinn

Dax verwandelt schwachen Tag doch in Gewinn

dpa
Frankfurt/Main
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Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

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Der Dax hat am Donnerstag den Feiertagshandel mit moderaten Gewinnen beendet. Der deutsche Leitindex schloss mit plus 0,19 Prozent auf 15.632,67 Punkten.

Zunächst hatte der Dax den Tag überwiegend mit leichten Verlusten bestritten, doch ab dem Nachmittag ging es nach positiv ausgefallenen US-Daten langsam aufwärts.

In den USA waren sowohl die ADP-Beschäftigungsdaten aus dem Privatsektor als auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe besser ausgefallen als von Ökonomen erwartet. Die damit verbundene Hoffnung auf einen Konjunkturaufschwung gewichteten die Anleger stärker als Inflationsgefahren und die Sorge vor früheren Zinserhöhungen, hieß es am Markt.

Dabei half dem Dax auch der zuletzt im Vergleich zum Dollar deutlich unter Druck gekommene Euro, da bei einer günstigeren Gemeinschaftswährung Börsianer den hiesigen Unternehmen größere Exportchancen außerhalb der EU beimessen. Als Stütze erwiesen sich zudem wie schon in den Tagen zuvor die sehr festen Autowerte.

Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen konnte sich bis Handelsende erholen, ging aber trotzdem mit einem Abschlag von 0,04 Prozent auf 33.465,38 Zähler in den Feierabend. Die Mehrheit der Investoren scheue allerdings vor dem am Freitag anstehenden offiziellen US-Arbeitsmarktbericht größere Risiken, hieß es von Marktbeobachtern. Das dürfte die eher moderaten Kursbewegungen am Donnerstag erklären.

Anders als der Dax schlossen die wichtigsten Handelsplätze in Europa leicht geschwächt. Der EuroStoxx 50 verlor 0,23 Prozent auf 4079,24 Punkte. Ähnlich hohe Abschläge gab es auch an der Börse in Paris, wohingegen der Leitindex in London mehr als ein halbes Prozent einbüßte. An der New Yorker Wall Street, die zunächst mit Verlusten auf die US-Konjunkturdaten reagiert hatte, besserte sich zuletzt die Stimmung etwas - der Dow Jones Industrial notierte zum europäischen Handelsschluss leicht im Plus.

Der europäische Autosektor blieb auch am Donnerstag auf dem Vormarsch und steuert weiter auf sein Rekordhoch aus dem Jahr 2015 zu. Im Dax kletterten die Papiere von BMW auf den höchsten Stand seit 2018 und gingen letztlich an der Index-Spitze mit einem Aufschlag von knapp vier Prozent aus dem Handel. Daimler bewegen sich sogar auf dem Niveau von 2015, hier betrug der Kursaufschlag zum Schlussgong rund 1,6 Prozent.

Im SDax waren die Papiere die Zulieferer Leoni mit 5,4 Prozent Aufschlag und Elringklinger mit plus 2,4 Prozent besonders gefragt. Neben dem Ausweg aus der Corona-Krise treibt gerade der Elektrifizierungstrend die Branche an.

Mit plus 2,3 Prozent stabilisierten sich Morphosys etwas nach dem Kurseinbruch zur Wochenmitte, als der Antikörperspezialist die Übernahme des US-Unternehmens Constellation Pharmaceuticals angekündigt hatte.

Nach ihrem durch eine Aktien-Platzierung ausgelösten Kursrutsch am Vortag half den Papieren von Auto1 auch die Aussicht auf eine Aufnahme in den MDax nicht auf die Beine. Die Titel des Online-Gebrauchtwagenhändlers verloren als SDax-Schlusslicht fast fünfeinhalb Prozent. Bei der Index-Überprüfung durch die Deutsche Börse am Abend hat Auto1 laut einer Expertin Chancen auf den Aufstieg in den MDax.

Der Euro war nach den robusten Konjunkturdaten in Richtung der Marke von 1,21 US-Dollar gefallen. Am Abend blieb die europäische Gemeinschaftswährung weiter unter Druck und kostete zuletzt 1,2122 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor am Nachmittag auf 1,2187 (Mittwoch: 1,2186) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8205 (0,8206) Euro gekostet. Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite bei minus 0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex blieb auf 144,41 Punkten. Der Bund-Future sank um 0,11 Prozent auf 169,95 Punkte.

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