Umwelt und Natur

Bakterien bauen giftige Lösungsmittel in Grindsted Å ab

Bakterien bauen giftige Lösungsmittel in Grindsted Å ab

Bakterien bauen giftige Lösungsmittel in Grindsted Å ab

Vejle
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Seit Jahrzehnten fließen Giftstoffe aus dem Gelände des einstigen Unternehmens Grindstedværket in die Grindsted Å. Foto: JydskeVestkysten/H. Reintoft

Die Selbstreinigungskraft des Fließgewässers kann die aus dem einstigen Fabrikgelände des Unternehmens „Grindstedværket“ ausströmende Schadstofflast allerdings nicht vollständig beseitigen. Forscher suchen im Auftrag der Region Süddänemark nach Wegen zur Beseitigung der bisher Richtung Wattenmeer fließenden Giftstoffe.

Wissenschaftler der Dänischen Technischen Universität (DTU) haben in Zusammenarbeit mit der Region Süddänemark die durch chlorierte Kohlenwasserstoffe aus dem Betrieb des früheren Unternehmens Grindstedværket verseuchte Grindsted Å auf Bakterien untersucht, die in der Lage sind, die in Richtung Wattenmeer fließenden Schadstoffe abzubauen.

Bakterien „fressen“ Schadstoffe

Es zeigt sich im jetzt vorliegenden Bericht der Forscher der Abteilung DTU Miljø, dass es im Bereich der Au, die an das Unternehmensgelände grenzt, aus dem die in Lösungsmitteln eingesetzten chlorierten Kohlenwasserstoffe und die Chemikalie Vinylchlorid über das Grundwasser in den Wasserlauf gelangen, Bakterien der Gruppe Dehalococcoiden vorkommen. Diese „fressen“ die Schadstoffe.

Nicht genug Bakterien

Allerdings sind es nicht genug Mikroorganismen, um die auftretende Schadstoffmenge unschädlich zu machen. Die Region plant nun weitere Forschungen, um möglicherweise die „Giftfresser“ dazu zu bewegen, sich zu vermehren, damit der Bestand die seit Jahren in die Grindsted Å strömenden Giftstoffe unschädlich machen kann.

Der Geologe der Region Süddänemark, Jørgen Fjeldsø Christensen, hält das angesichts guter Erfahrungen mit den Dehalococcoiden in der ebenfalls mit chlorierten Kohlenwasserstoffen extrem belasteten Giftdeponie Kærgaard Klitplantage in den Dünen südlich von Henne Strand für möglich. Ein Problem an der Grindsted Å ist, dass dort noch weitere Gifte einströmen, die aus der Produktion des einst auf Arzneimittelherstellung spezialisierten „Grindstedværket“ stammen.

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