Vor 100 und vor 50 Jahren

Chronik März 2021

Chronik März 2021

Chronik März 2021

Jürgen Ostwald
Jürgen Ostwald Freier Mitarbeiter
Nordschleswig
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Schloss Eu in der Normandie war der Wohnsitz von Margrethe von Dänemark (1895-1992). Es ist heute ein Museum und beherbergt u. a. eine große Ausstellung der kostbaren Möbel und Tapisserien der Prinzessin Clémentine von Sachsen-Coburg-Gotha, die sie zur Hochzeit 1843 geschenkt bekommen hatte. Sie war eine Tochter von Louis-Philippe I. (1773-1850), dem französischen „Bürgerkönig“. Das erste ihrer fünf Kinder war Philipp, der 1875 Prinzessin Louise von Belgien (1858-1924) heiratete. Dieses Ehepaar hatte zwei Kinder, eines war Dorothea (1881-1967). Dorothea heiratete 1898 den Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg. Sie musste erleben, dass ihr Mann am 22.Februar 1921 starb (wir berichteten) und ihr Vater am 4. Juli desselben Jahres. Photonachweis: Musée Louis-Philippe, Eu Foto: Wikipedia

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Vor 100 und vor 50 Jahren

Foto: DN

Vor 100 Jahren

Montag, 7. März 1921
Die Postbestellung am Sonntag soll in Dänemark vom 1. April ab eingestellt werden. Von da ab sollen nur Express-Sendungen Sonntags bestellt werden. Dieses ist ein Glied im Sparprogramm der dänischen Postverwaltung.
Wie ersichtlich begann der Niedergang der Post Danmark bereits erheblich früher als bisher angenommen und kann auf ein hundertjähriges Jubiläum zurückblicken.

 

Mittwoch, 9. März 1921
Stimmen aus Deutschland: Proklamation des Reichspräsidenten

Mitbürger!
Unsere Gegner aus dem Weltkriege haben unerhörte und unerfüllbare Forderungen an Geist und Gut an uns gestellt. Wir selbst nicht nur, auch unsere Kinder und Enkel sollen Arbeitssklaven der Gegner werden. Durch Unterschrift sollten wir einen Vertrag besiegeln, den auszuführen auch Arbeit von Generationen nicht genügt hätte.
Dies durften und konnten wir nicht tun!
Unsere Ehre und Selbstachtung verboten es!
Unter offenem Bruch des Friedensvertrages von Versailles sind die Gegner zur Besetzung weiteren deutschen Landes geschritten. Der Gewalt können wir keine Gewalt entgegensetzen.
Wir sind wehrlos.
Aber hinausrufen können wir es, dass es alle hören, die noch die Stimme des Rechts erkennen:
Recht wird hier vertreten durch Gewalt!
Mitbürger, die Ihr die Fremdherrschaft erdulden müsst! Ehern zusammenschmieden soll uns dieses Leid  zu einigem Fühlen, zu einigem Wollen!
Mitbürger! Tretet der fremden Gewaltherrschaft mit Würde entgegen! Bewahrt Euch aufrechten Sinn, aber lasst Euch nicht zu unbesonnenen Taten hinreißen! Harret aus! Habt Vertrauen!
Die Reichsregierung wird nicht eher ruhen, als bis fremde Gewalt vor unserem Rechte weichen muss!
Der Reichspräsident.
Ebert
Die Erklärung des Reichspräsidenten bezieht sich auf die Besetzung der Rheinhäfen Duisburg, Ruhrort und Düsseldorf und die damit zusammenhängenden drastischen Sanktionen.

 

Freitag, 11. März 1921
Kronprinz Friedrich von Dänemark vollendet heute sein 22. Lebensjahr. Aus diesem Anlass hatten die öffentlichen Gebäude und einige Privathäuser den Dannebrog gehisst.
Die Meldung findet sich in der Rubrik der Sonderburger Lokal-Nachrichten und soll offenbar eigens mitteilen, dass in der Stadt nicht viel Aufhebens von dem Ereignis gemacht worden ist. Der Kronprinz ist kein anderer als Frederik, der Vater unserer jetzigen Königin, der 1947 den Thron besteigen wird.

 

Montag, 14. März 1921
Verlobung im dänischen Königshause
Die Tochter des Prinzen Waldemar von Dänemark und seiner verstorbenen Gemahlin, Prinzessin Marie von Orleans, Prinzessin Margrethe ist mit dem Prinzen Renee von Bourbon, dem Bruder der Exkaiserin Zita von Österreich verlobt worden. Prinz Renee ist 27 Jahre, Prinzessin Margrethe 26 Jahre alt.
Prinz Renee von Bourbon-Parma und seine Gemahlin Margrethe, eine Tochter von Valdemar, Bruder des Königs Frederik VIII., heirateten im Juni 1921 und wohnten bald in Schloss Eu in der Normandie. Die Familie Bourbon hatte unübersehbare Reichtümer. Margrethe musste durch ihre Heirat zum katholischen Glauben übertreten und verlor daher ihre Zughörigkeit zum dänischen Königshaus und ihr Thronfolgerecht, das ohnehin nicht an den ersten Stellen lag. Als die Nazis Frankreich besetzten, floh das Ehepaar in die USA, um nach dem Krieg nach Kopenhagen überzusiedeln.

 

Mittwoch, 16. März 1921
Aus Reval wird gemeldet, dass die Reiterei des Generals Budjonny, im Ganzen ungefähr 100.000 Mann zu den Revolutionären übergegangen sei.
Semjon Budjonny (1883-1973) war eine der schillerndsten Figuren der Revolutionszeit und der Jahrzehnte danach. Er überlebte dank seines Ruhms und dem seiner Reiterarmee die stalinistischen Säuberungen. Von einem der Teilnehmer an den Feldzügen der Reiterarmee, von einem der berühmtesten russischen Autoren der Zeit, von Isaak Babel stammt „Budjonnys Reiterarmee. Dreißig Erzählungen“, die auf Deutsch 1926 im Malik-Verlag erschienen sind – vielleicht eines der bedeutendsten Prosawerke der frühen Sowjetzeit. Babel selbst fiel den Säuberungen zum Opfer und wurde 1941 ermordet.

Edouard Manet malte 1873 den 60 x 73 cm messenden „Maskenball im Opernhaus“, das 1874, als Manet es für den jährlich stattfindenden Pariser Salon einreichen wollte, zurückgewiesen wurde. Zehn Jahre zuvor wurde bereits sein „Frühstück im Freien“ - eine Inkunabel der modernen Malerei – ebenfalls zurückgewiesen. Der dargestellte Ball fand noch in der alten Oper statt (vgl. Kommentar) und unterschied sich in einem Punkt entscheidend von jenem knapp 50 Jahre danach (vgl. Meldung). Photonachweis: National Gallery, Washington Foto: wikipedia

Mittwoch, 30. März 1921
Der neueste „Ausschnitt“ der Pariserin
Formen der Entblößung, bei denen man eigentlich von „Ausschnitt“ nicht mehr reden kann, wurden nach den Erzählungen der Pariser Blätter auf dem Opernball gezeigt, der vor kurzem zum ersten Mal seit dem Kriege wieder stattgefunden hat. Eine Dame trug ein  Kostüm, das nur aus einem Rock bestand der Oberkörper war vollkommen unbekleidet. Mehrere andere beschränkten ihre Oberbekleidung auf einige Schmuckketten, die vom Hals herabhingen. Solange der „offizielle“ Teil des Festes dauerte, hatten sie sich allerdings noch mit einigen Schärpen drapiert. Aber als der Präsident, der Minister und die Marschälle den Ball verlassen hatten, legten sie diese ab und zeigten sich im vollen Glanz ihres Ausschnittes.
In den vergangenen Jahrzehnten füllte der Wiener Opernball die Spalten der Zeitungen, auch die des „Nordschleswigers“, Aber eigentlich nicht so sehr der Ball, als vielmehr einer seiner Besucher: Richard Lugner, genannt „Mörtel“, mit seiner jährlich wechselnden Begleiterin. Vom Pariser Opernball spricht keiner mehr. Am 2. Januar 1716 fand er zum ersten Mal statt (so dass die 200. Wiederkehr des Balls nicht gefeiert werden konnte), befördert vom festbesessenen König Ludwig XIV., der den Ball allerdings nicht mehr erlebte. Er war einige Monate zuvor verstorben. In den ersten Jahrzehnten musste der Opernball sich noch mit Kritikern aus Kirchenkreisen herumschlagen. Der schwedisch-dänische Gesandtschafts-Prediger in Paris um 1740, der aus einer nordschleswigschen Pastorenfamilie stammte, sah das allerdings nicht so eng. Der Ball entwickelte sich im Laufe des 18. und 19. Jahrhundert zu einem großen gesellschaftlichen Ereignis. Er war aufgeteilt in zehn Veranstaltungen pro Saison. Manchmal gab es 7.000 Teilnehmer. Bis sein Stern sank. Der berühmte Schriftsteller und Journalist Julius Rodenberg, den wir um 1900 Jahr für Jahr über Hoyer zu seiner Lieblingsinsel Sylt reisen sehen werden, schrieb 1867 in einem seiner ersten Bücher („Paris bei Sonnenschein und Lampenlicht“): „Noch vor zwanzig Jahren war es guter Ton, den Opernball zu besuchen, namentlich den des letzten Samstags im Carneval, den glänzendsten von allen. Der Opernball war damals der Ort für die feinen Galanterien, wo man unter der Maske nicht nur Jugend und Schönheit, sondern auch Abenteuer, Geheimnisse und Geist finden konnte. Das ist vorüber. Kaum noch die Herren der guten Gesellschaft, geschweige denn ihre Damen verirren sich hierher. Der Cancan hat den Opernball besiegt.“ Der Opernball fand damals in der alten Oper in der Rue Le Peletier auf Montmartre statt. Der Bau bestand seit 1821 und wurde vor 200 Jahren festlich eingeweiht. Ein Neubau war schon in Arbeit und wurde 1875 seinerseits prunkvoll eröffnet. Es war die damals neue Oper, heute die alte Oper oder Opéra Garnier (Palais Garnier), Schauplatz des Romans „Das Phantom der Oper“ (1909/10), jedem Leser bekannt durch das gleichnamige Musical. Doch vergessen wir nicht die letzten Sätze Julius Rodenbergs zum Fest: „Dennoch ist der Opernball für den Fremden noch immer ein Schauspiel, welches ihn das erste Mal einige Stunden unterhalten wird. Für mich war er der tollste Ball, den ich jemals gesehen.“

 
Foto: DN

Vor 50 Jahren

Mittwoch, 10. März 1971
Erbgroßherzogin von Sachsen-Weimar verlor den Millionen-Prozess
Die Erbgroßherzogin Elisabeth von Sachsen-Weimar (54) aus Freiburg hat gestern ihren Millionen-Prozess gegen die Bundesrepublik vor der ersten Zivilkammer des Bonner Landgerichts in erster Instanz verloren. Ihre Klage auf Herausgabe eines Selbstbildnisses von Rembrandt, des „Bildnisses eines Knaben“ von Tischbein und des Bildnisses eines Patriziers von Terborch wurde abgewiesen.
Eine Odyssee liegt hinter den drei Gemälden. Rembrandts Selbstbildnis, gemalt nach dem Tode seiner ersten Frau Saskia, wurde 1842 von Prinzessin Sophie der Niederlande bei ihrer Hochzeit mit dem damaligen Großherzog von Sachsen-Weimar  als Hochzeitsgeschenk mitgebracht. Die beiden anderen Gemälde sind Schenkungen an den Großherzog … 1921 wurden die Gemälde gestohlen. Sie tauchten erst 1934 im Hafen von New York wieder auf.
Ein Deutsch-Amerikaner erwarb sie ohne Wissen um die Herkunft aus den Staatlichen Kunstsammlungen in Weimar (Die Gemäldesammlung im Schloss  war ab 1921 der Bevölkerung zugänglich gemacht worden). Als die Herkunft aus Weimar  kurz nach dem Krieg 1946 bekannt wurde, beschlagnahmten die US-Behörden die Gemälde als „privates Feindvermögen“. Sie wurden in Washington öffentlich ausgestellt und 1966 der Bundesrepublik „zur Klärung der Besitzverhältnisse“ überantwortet.

Die Prozesse mit dem Herzogshaus Weimar-Sachsen-Eisenach über ihren ehemaligen  gewaltigen Kunstbesitz, zogen sich noch Jahre hin, besonders nach der Wiedervereinigung 1989 und danach nahmen sie Fahrt auf und es kam bald zu abschließenden Einigungen. Die Großherzogin Sophie ist noch heute bekannt durch ihre Großtat der Ausgabe aller Werke Goethes, der sog. „Sophien-Ausgabe“. Aber ihr kleiner 61 x 48 cm messender Rembrandt mit Barett und weißem Kragen ist gar keiner. Er wurde dem Meister längst abgeschrieben. Aber 1974 noch nicht. Denn damals gewann die Erbgroßherzogin endgültig ihren Rembrandt-Prozess. Heute besitzen die Museen in Weimar keinen Rembrandt mehr, auch keinen falschen. Aber eine erhebliche Grafik-Sammlung. Vor zehn Jahren erschien der Bestandskatalog der Weimarer Sammlungen. Besonders Goethes Herzog, Carl August von Sachsen Weimar, hatte sie (weit über hundert Blätter) zusammengetragen. Aber auch Goethe selbst hatte dreizehn eigenhändige Radierungen in seinen Mappen, darunter auch ein Selbstbildnis.

Da unsere Chronik-Seite stets bemüht ist, das Weltgeschehen irgendwie mit Nordschleswig zu verknüpfen, hier der Zusammenhang: Elisabeth von Sachsen-Weimar hatte in die herzogliche Familie eingeheiratet und ihre Kinder hatten damit eine bemerkenswerte Ahnin, von der sie bestimmt hier und da hörten. Die Herzogin Christine Elisabeth hatte am 14. August 1656 achtzehnjährig Johann Ernst von Sachsen Weimar geheiratet. Sie stammte aus dem Hause Schleswig-Holstein-Sonderburg, wurde am 23. Juni 1638 im Sonderburger Schloss geboren und hielt bis zu ihrem Tod 1679 Kontakte in die alte Heimat.

 

Freitag, 12. März 1971
Buchausstellung in der Apenrader Büchereizentrale
„Deutsche Literatur heute“ heißt eine Buchausstellung die durch Vermittlung des BDN-Kulturausschusses und der Büchereizentrale Apenrade ab Freitag, 19. März, in der Büchereizentrale zu sehen ist. Werke von 140 deutschen Autoren werden gezeigt. Die Ausstellung wird mit zwei Vorträgen eröffnet. Manfred Jäger aus Münster spricht über das Thema „Kann Literatur die Gesellschaft verändern?“ und das Referat von mag. Art. Per Öhrgaard, Kopenhagen heißt „Danmark og tysk literatur i dag“.
Die Ausstellung wurde durch einen kleinen Katlog begleitet. Sie war eine der ersten der bemerkenswerten Kunst- und Kulter-Veranstaltungen des neuen Bibliotheksdirektors Hans-Walter Petersen. Den deutschen Vortrag, der ein damals heiß diskutierte Thema umkreiste, hatte Jäger bereits in Sankelmark gehalten, er wurde bereits 1970 publiziert. Wichtiger ist der Vortrag des dänischen Kollegen. Der Autor ist heute der Doyen unter den dänischen Germanisten. Seit Jahrzehnten publiziert er auch in Deutschland. Bekannt ist besonders sein Goethe-Buch, das er im Untertitel „et essay“ nennt. Sein Vortrag von 1971 ist deswegen bemerkenswert, weil es in den Jahrzehnten nach 1945 kaum Interesse an der deutschen Literatur gab und sehr selten Übersetzungen erschienen sind. Eigentlich ist Ohrgaard der erste dänische Germanist, der sich dauerhaft mit der neuen deutschen Literatur der Nachkriegszeit bis heute befasst. Längst ist das Eis gebrochen. Dieser kleine Vortrag in Apenrade hat dazu beigetragen.

Die Schüler der Deutschen Schule in Seth mit ihrem Lehrer Heinz Klätte. Es handelt sich um eine Aufnahme aus den sechziger Jahren mit offenbar glücklichen Schüler und Schülerinnen einer bald geschlossenen Schule. Viele Aufnahmen zur Schulgeschichte sind durch die jahrelange ehrenamtliche Arbeit am leider geschlossenen Apenrader Schulmuseum im Netz für jedermann zugänglich: Nordschleswig.dk Foto: Deutsches Museum Sonderburg

Donnerstag, 18. März 1971
Deutsche Schule in Seth
Mit Beginn des neuen Schuljahres wird die einklassig geführte deutsche Schule in Seth ihre Pforten schließen. Die Schülerinnen und Schüler werden in der Ludwig Andresen-Schule in Tondern weiter unterrichtet. Diesen folgenschweren Entschluss fasste am Dienstag Abend die Elternschaft des Deutschen Schulvereins in Seth  und Uberg auf ihrer Generalversammlung. Vorher waren die Möglichkeiten einer Fortführung der Schule eingehend erörtert worden. Schulrat Arthur Lessow hatte in einem ausführlichen Referat beide Möglichkeiten mit den daraus folgenden Konsequenzen aufgezeigt. Fest steht jedoch, dass das Gebäude einem anderen Zweck innerhalb der schulischen oder kulturellen Arbeit der deutschen Volksgruppe im Raume Seth und Uberg erhalten bleibt.
Der erste Lehrer in Seth wurde 1788 als Sohn eines Landwirts in Oxenwatt geboren: Christian Andersen Mylin. Er besuchte das seit 1788 bestehende Lehrerseminar in Tondern und war von 1810 bis 1840 Lehrer an der Schule in Seth. Der letzte deutsche Lehrer in Seth vor der Abstimmung war Peter Martin Nissen, der 1895 in Tondern geboren wurde und ebenfalls das Tonderner Seminar besuchte. Er musste als deutscher Beamter Nordschleswig verlassen und bekam erst 1924 eine Lehrerstelle an der kleinen Schule in Fahretoft bei Dagebüll. Seit den 1950er Jahren war Heinz Klätte Lehrer an der Deutschen Schule in Seth. Einige Schüler werden sich an ihn erinnern. Er war ein vielseitig interessierter Mann. So schrieb er etwa 1959 an Werner Heisenberg und erbat sich die Vorträge, die dieser auf den berühmten Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau gehalten hatte.

 

Freitag, 26. März 1971
Arne Jacobsen gestorben
Der berühmte dänische Architekt Arne Jacobsen ist Mittwoch am späten Abend im Alter von 69 Jahren plötzlich an einer Herzlähmung gestorben.

Arne Jacobsens Hauptwerke sind das SAS-Hochhaus in Kopenhagen, das Bellevue-Theater, das Stadion in Gentofte, die Munkegaardsschule in Gentofte, die Rathäuser in Rödovre und Glostrup. Zusammen mit Erik Möller entwarf Jacobsen das Rathaus in Aarhus und zusammen mit Flemming Lassen das Rathaus in Sölleröd.

Internationalen Ruf erwarb Arne Jacobsen, als er das Saint Catherine College in Oxford verwirklichte. In Hamburg baute er die Hauptverwaltung der Elektrizitätsversorgung und in Landskrona die Sporthalle.

Für seine Leistungen wurde Jacobsen   zum Professor der Baukunst ernannt. Als erstem Architekten verlieh ihm die Universität Oxford den Grad eines Ehrendoktors.

Der Architekt Prof. Steen Eiler Rasmussen sagte einmal über Arne Jacobsen: „Es ist, als ob er nichts anrühren könne, ohne dass es besonders schön wird.“
Der Nachruf verschweigt ganz das Design-Schaffen Arne Jacobsens, mit dem er noch heute unseren Alltag mitbestimmt – die Schreibtischlampen, die Wanduhren und besonders die Stühle und Sessel. Bekanntlich war und ist Dänemark immer noch das weltweit führende Land des Stuhl-Designs und unvergessen sind die noch heute gefertigten und von Jacobsen entworfenen Sitzgelegenheiten „Die Ameise“, „Das Ei“ und andere Entwürfe.

 

Zusammengestellt und kommentiert von Jürgen Ostwald

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