100 Jahre Minderheit

Volksgruppen-Geschichte in interessanten Vortrag verpackt

Volksgruppen-Geschichte in interessanten Vortrag verpackt

Volksgruppen-Geschichte in interessanten Vortrag verpackt

Lügumkloster/Løgumkloster
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Referent Frank Lubowitz im angeregten Gespräch mit Christa Lorenzen und Matthias Alpen. Foto: privat

Der Aufbau der Volksgruppenarbeit nach der Abstimmung im Februar 1920. Mit Archivleiter Frank Lubowitz Rückblick auf 100 Jahre Geschichte beim Sozialdienst

In ungefähr eineinhalb Stunden schaffte es der Leiter des Archivs und der historischen Forschungsstelle der Volksgruppe, Frank Lubowitz, die 100-jährige Geschichte der deutschen Volksgruppe in Dänemark in einen interessanten Vortrag zu verpacken, den er kürzlich beim Sozialdienst Lügumkloster im Gemeindehaus hielt.

In seinen Ausführungen, die er unter den Titel „Neue Zeiten in Nordschleswig – die deutsche Volksgruppe richtet sich in Dänemark ein“ stellte, nahm er seinen Ausgangspunkt in der Volksabstimmung am 10. Februar 1920, als Nordschleswig an Dänemark abgetreten wurde, da eine Mehrheit bei der En bloc durchgeführten Abstimmung für die dänische Zugehörigkeit votierte.

Städte prodeutsch

Interessante Einzelergebnisse zeigte die Abstimmung in den Städten. In den Stadtbereichen Sonderburg, Apenrade, Tondern und Hoyer gab es eine Mehrheit für die deutsche Zugehörigkeit Nordschleswigs. In der Wiedaustadt war der deutsche Stimmenanteil mit 76,5 Prozent am höchsten. Doch die Nordschleswiger hatten sich insgesamt mit 75 Prozent der Stimmberechtigten für eine Zukunft im dänischen Königreich ausgesprochen. Damit waren die Zukunft des Landesteils und die Geburtsstunde der deutschen Volksgruppe besiegelt. Nur wenige entschieden sich nach der Abstimmung aufgrund ihrer deutschen Gesinnung für einen Umzug nach Deutschland.

Frank Lubowitz fand interessierte Zuhörer. Foto: privat

In seinem Vortrag ging Lubowitz auch auf die beiden markanten Persönlichkeiten Pastor Johannes Schmidt Wodder und Lehrer Paul Koopmann ein. Ohne für diese Ämter gewählt worden zu sein, übernahmen sie von sich aus die Verantwortung für den Aufbau der Volksgruppe zum Erhalt und zur Stärkung der deutschen Kultur, Sprache und Gesinnung. Dies geschah unter anderem mit der Gründung deutscher Schulen und Kirchengemeinden.

Deutsche Schulen

Eine der deutschen Privatschulen wurde 1923 in Lügumkloster gegründet. Später kamen unzählige Dorfschulen auch in den noch so kleinen Gemeinden dazu. An der Förderung des deutschen Volkstums wurde festgehalten, die deutsche Jugend sollte möglichst in eigenen Reihen bleiben.

Mit der Gründung der Kreditanstalt Vogelgesang als Gegenpol zum „Forening Landeværn“ wurde danach gestrebt, dass deutsche Höfe weiter im Besitz deutscher Familien blieben.

Die rund 30 Zuhörer verfolgten interessiert  Lubowitz` Ausführungen

 

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