Naturschutz

Viele Säbelschnäbler im Watt bei Hoyer

Viele Säbelschnäbler im Watt bei Hoyer

Viele Säbelschnäbler im Watt bei Hoyer

hee
Hoyer/Højer
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In großer Zahl sind im Wattenmeer nordwestlich der Wiedauschleuse Säbelschnäbler zu sehen. Sie fallen auch durch ihre Rufe auf, die wie Klyd, Klyd klingen. Foto: Volker Heesch

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Die in Dänemark während der vergangenen Jahre von Bestandsrückgang betroffene Wattvogelart profitiert von künstlicher Brutinsel im Margrethenkoog. Raubsäuger wie der Fuchs setzen Brutkolonien entlang der Festlandsküsten des Wattenmeeres zu.

Im vergangenen Jahr haben die im Bereich des Margrethenkoogs bei Hoyer brütenden Säbelschnäbler bereits von den von der staatlichen Naturbehörde angelegten künstlichen Brutinseln in einem durch Kleientnahme entstandenen Gewässer profitiert.

Schutz für brütende Küstenvögel

Zusätzlich werden die Brutinseln durch Elektrozäune und Absperrungen im Wasser vor gefräßigen Eindringlingen geschützt.

Mit Absperrungen und Ausgrabungen werden die künstlichen Brutinseln im südlichen Margrethenkoog bei Hoyer vor Raubsäugern geschützt. Foto: Volker Heesch

 

In den vergangenen Wochen haben sich wieder zahlreiche Säbelschnäbler, die durch ihre nach oben gebogenen Schnäbel, lange Beine und ein schwarz-weißes Gefieder auffallen, im südlichen Margrethenkoog und im Watt westlich des Margrethenkoogdeichs eingefunden. Die Zugvögel, die im Bereich der Atlantikküsten zwischen Frankreich und Westafrika überwintern, treffen bereits ab März wieder im einheimischen Wattenmeer ein.

 

Die Säbelschnäbler sind gut an ihrem auffälligen Gefieder und ihrem gebogenen Schnabel erkennbar. Foto: DOF

 

Sie fangen mit ihrem speziellen Schnabel aus seichtem Wasser kleine Krebse, Würmer und gelegentlich auch kleine Fische. Dabei führen die Vögel pendelnde Bewegungen mit Kopf und Schnabel aus, sie „durchsäbeln“ Wasser und Schlick. Bei Gefahr geben sie laute Warnrufe von sich. Sein Ruf hat dem Vogel den dänischen Namen „Klyde“ verschafft. Während die jungen Säbelschnäbler, die das Gelege früh verlassen, bereits bis September in ihre Überwinterungsgebiete abziehen, bleiben die Alttiere noch länger und mausern im Wattenmeer, bevor auch sie in wärmere Gefilde entschwinden. Eines dieser Gebiete, indem sie das Gefieder wechseln, liegt im Wattenmeer bei der Insel Röm (Rømø).

Margrethenkoog bei Säbelschnäblern beliebt

Nach der Eindeichung des Margrethenkoogs 1978/1980 und der Einrichtung eines künstlichen Salzwasserbiotops gab es vorübergehend sehr viele Säbelschäbler bei Hoyer. Doch in den folgenden Jahrzehnten nahm der Bestand wieder ab. Vermutlich wegen der Plünderung vieler Gelege durch Raubsäuger und weil im Margrethenkoog zunächst vegetationsarme frühere Wattflächen mit Pflanzen zuwuchsen.

Im benachbarten Rickelsbüller Koog auf deutscher Seite der Grenze, wurden während der vergangenen Jahre erfolgreich Brutinseln angelegt, die Füchse und andere Raubsäuger von Gelegen nicht nur von Säbelschnäblern fernhielten. Die Schutzkonzepte, von denen auch Rotschenkel, Uferschnepfen und Fluss- und Trauerseeschwalben profitieren, wurden inzwischen von den dänischen Naturbehörde erfolgreich kopiert.

 

Zwischen den Buhnen am Deich bei Hoyer sind Säbelschnäbler bei der Futtersuche zu sehen. Foto: Volker Heesch

 

Die Säbelschnäbler haben während der vergangenen 15 Jahre in Dänemark einen deutlichen Bestandseinbruch erlebt, von 5.000 auf nur noch 2.500. Deshalb ist die Entwicklung bei Hoyer sehr erfreulich. In Westeuropa gibt es nur gut 30.000 Säbelschnäbler-Brutpaare. In einigen Regionen nehmen die Bestände zu. Die Vogelart brütet auch im Binnenland in Wüstengebieten Asiens sowie in Lagunenbereichen des Schwarzen Meeres und des Kaspischen Meeres. Die EU-Staaten sind zum Schutz der Säbelschnäbler verpflichtet, denn die Art ist als bedroht klassifiziert.

 

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