Natur
Mehr Vogelkieker würden Verkehrschaos auslösen
Mehr Vogelkieker würden Verkehrschaos auslösen
Mehr Vogelkieker würden Verkehrschaos auslösen
Landwirt Uwe Petersen aus Hoyer zeigt sich kritisch gegenüber dem geplanten Vogelbeobachtungsstand, der durch einen Durchbruch des alten Deichs bei Hoyer entstehen soll. Petersen warnt die Kommune vor einem Verstoß gegen das Tonderner-Marsch-Gesetz.
Uwe Petersen wohnt selbst am schmalen Siltoftvej, der von Siltoft nach Hoyer führt. Der Landwirt findet es bedenklich, falls auf dieser Straße noch mehr Verkehr kommen sollte. Er verweist dabei auf einen neuen unterirdischen Vogelbeobachtungsstand am alten Deich, der im Rahmen der Tonderner-Marsch-Initiative gebaut werden soll. Dabei soll der Deich durchbrochen werden.
Noch mehr Vogelinteressierte
Um das Projekt realisieren zu können, habe die Kommune unter Naturschutz stehende Flächen, die nur landwirtschaftlich genutzt werden dürfen, gekauft, damit dort Parkplätze für noch mehr Vogelinteressierte gebaut werden können. Für Petersen ein klarer Verstoß des restriktiven Gesetzes für die Tonderner Marsch aus dem Jahr 1988.
Kommune verwaltet selbst
Aber da die Kommune Partner des Millionen-Projekts in Hoyer ist und die Einhaltung des Naturschutzes verwalte, sei es für sie wohl ein Leichtes, diese Pläne mit einer Ausnahmebestätigung durchzudrücken, vermutet Petersen. Diese Möglichkeiten hätten andere nicht. „Als ich neues Gras auf einer Weide säen wollte, wurde mir dies untersagt. Auch eine kleine Hauswindmühle durfte ich laut Beschluss des Technischen Ausschusses nicht aufstellen."
Strenges Gesetz
„Es ist ein strenges Gesetz, das für alle gelten sollte“, meint er. Der Projektleiter der Tonderner Marsch-Initiative, Vizekommunaldirektor Keld Hansen, hätte zwar erklärt, dass man so rücksichtsvoll wie möglich vorgehen wolle, um die Vogelfreunde zum Beobachtungsstand zu transportieren. Busse und Autos sollten nicht die Natur stören.
Siltoftvej ist proppenvoll
„Ich meine aber, der Siltoftvej ist schon jetzt von Autos und Bussen überfüllt, die kreuz und quer geparkt werden, um Ausschau nach den Starenschwärmen (Sort sol) zu halten, die sehr viele Besucher aus dem ganzen Land in die Marsch locken.“ Die Straße verkrafte nicht mehr Verkehr. „Vor einigen Jahren wollte man den Busverkehr ganz verbieten, was aufgrund des Sort-Sol-Geschäfts verhindert wurde“, erklärt Uwe Petersen.
Lieber Zugang zum Salzwasser
Er schlägt vor, den Bau des Beobachtungsstands aufzugeben, um eine weitere Verschandlung der Natur zu verhindern. Vielmehr müsse man sich um die Wiedereröffnung des Zugangs zum Salzwassersee für Fußgänger bemühen. Dort gebe es Natur pur, ein intaktes Straßennetz, Parkplätze und große Vogelschwärme.