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Küstennaher Windpark bei Röm: Spannend, aber zu unkonkret

Küstennaher Windpark: Spannend, aber zu unkonkret

Küstennaher Windpark: Spannend, aber zu unkonkret

Tondern/Tønder
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Im Wasser bei Röm soll nicht nur gebadet werden können. Dort soll auch Strom produziert werden. Foto: Karin Riggelsen

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Bei einer Gegenstimme sagte der Tonderner Stadtrat Ja zu Voruntersuchungen für Mega-Energieanlagen, die in einem Abstand von zehn bis fünfzehn Kilometern von der Ferieninsel errichtet werden sollen.

„Die Voruntersuchungen sollen erst zeigen, auf welcher Grundlage ein küstennaher Windpark bei Röm gebaut werden kann. Sie sollen zeigen, was möglich ist. 15 oder 90 Windräder, in einer Höhe von 182 bis maximal 300 Metern“, erklärt Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei). Er teilt nicht unmittelbar die Auffassung, dass der Inhalt der Projektvorlage schwammig formuliert worden ist.

Auf Gegenwind stößt der Plan nur bei Stadtratsmitglied Allan Svendsen (Neue Bürgerliche), als seine restlichen Kolleginnen und Kollegen Ja zum Start von Voruntersuchungen sagten.

Das heißt aber nicht, dass wir unseren Einfluss einbüßen.

Jørgen Popp Petersen, Bürgermeister

„Vor zwei Jahren hätten wir aufgrund unserer politischen Zerstrittenheit nie eine solche Entscheidung treffen können. Wir denken heute: Lasst es uns versuchen“, freut sich Popp Petersen zum Ja zu den Voruntersuchungen. Mit dieser Entscheidung wird die Kommune zwar auch ihr Veto-Recht verlieren. „Das heißt aber nicht, dass wir unseren Einfluss einbüßen“, unterstreicht er.

Dennoch gab es Kritik bei der Stadtratssitzung, als grünes Licht für die Untersuchungen gegeben wurde. Anette Abildgaard Larsen (Kons.) empfand das Projekt zwar als spannend, wünschte sich aber konkretere Informationen.

Zu schnell

Allan Svendsen ging alles zu schnell. „Es gibt zu viele unbeantwortete Fragen. Das Projekt ist wie ein Gummiband, sehr weit dehnbar. Es wird von 15 bis 80 Windrädern gesprochen, in einer Höhe von 182 bis 300 Metern“, gab Svendsen zu bedenken, der auch um die Zukunft des Weltnaturerbes Wattenmeer bangte.

Die Partei Venstre habe seit eineinhalb Jahren von dem Projekt gewusst und daran gearbeitet. Das sei kein Geheimnis, erklärte der Venstre-Fraktionssprecher Martin Iversen auf eine diesbezügliche Anspielung Svendsens, ob ein Politiker die Finger mit im Spiel gehabt habe, um European Energy für Röm zu interessieren.

Ein küstennaher Park würde mehr Aktivitäten für den Hafen in Havneby bedeuten, wenn die Wartungsarbeiten von dort ausgehen, und würde neue Arbeitsplätze schaffen, so Martin Iversen, wenn sich Tondern beispielsweise wie Sonderburg (Sønderborg) entscheidet. Dort beteiligt sich Sønderborg Forsyning an einem Windpark im Kleinen Belt. Das wird 40 neue Arbeitsplätze schaffen. 

Weiter weg von Röm

Barbara Krarup Hansen (Soz.), die eine vehemente Gegnerin von Windrädern auf dem Festland ist und eine Stromproduktion auf dem Meer vorzieht, wünschte sich, dass der Windpark weiter als die im Raum stehenden 10 bis 15 Kilometer von der Küste platziert werden könnte. Sie wurde von Martin Iversen gebremst. „Windparks in einer Entfernung bis zu 15 Kilometern sind eine kommunale Angelegenheit. Was weiter entfernt ist, ist eine staatliche Sache.“

Die Kommune duldet die Aufnahme der Voruntersuchungen unter zwei Bedingungen. Die Konsequenzen auf die Krabbenfischerei müssen untersucht werden, und die Kommune wünscht sich Mitspracherecht (kommunal ejerskab). Diesbezüglich wird dies auch so im Antwortschreiben an die staatliche Energiebehörde formuliert.

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